Zur Begründung nannte der Airbus-Konkurrent höhere Produktionskosten bei Boeing selbst und bei Zulieferfirmen infolge von Fertigungsproblemen sowie die schwierige Marktsituation für den Grossraumflieger. Rund 640 Millionen Dollar der Gesamtbelastung entfallen den Angaben zufolge auf die wegen der Verzögerungen gestiegenen Produktionskosten. Die restlichen 360 Millionen Dollar resultieren aus der Entscheidung, die Produktionskapazität für den 747-8 zwei Jahre länger als ursprünglich geplant nicht auf mehr als 1,5 Flugzeuge pro Monat zu erhöhen. Zuvor hatte Boeing die Fertigung auf 2 Maschinen im Monat anheben wollen.
Jungfernflug des 747-8 Freightliners verschoben
Der Konzern verschob auch die Termine für den Jungfernflug und die Erstauslieferung des Modells. Der erste Testflug des 747-8 Frachtflugzeugs soll nun Anfang nächsten Jahres erfolgen. Bislang hatte Boeing mit Ende Oktober gerechnet. Die Auslieferung an Kunden soll den neuen Planungen zufolge im vierten Quartal 2010 beginnen. Die Passagier-Variante des Flugzeugs soll erstmals im vierten Quartal 2011 ausgeliefert werden.
113 Flugzeuge im Q3 ausgeliefert
Zuvor hatte Boeing mitgeteilt, dass im dritten Quartal 113 Flugzeuge ausgeliefert wurden, und damit rund ein Drittel mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Davon entfielen 99 Maschinen auf Boeings meistverkaufte 737-Reihe für Kurz- und Mittelstrecken, ein Plus von gut 34 Prozent. Im zweiten Jahresviertel hatten die Auslieferungen des Flugzeugbauers noch stagniert. In den ersten neun Monaten dieses Jahres lieferte Boeing 280 Flugzeuge aus und damit rund zehn Prozent mehr als im Vorjahr mit 254 Fliegern.
787 Dreamliner zwei Jahre hinter Plan
Wie beim Modell 747-8, hakt die Produktion nach wie vor auch bei dem Hoffnungsträger 787 Dreamliner. Die Auslieferung des Flugzeugs, für das nach früheren Angaben rund 850 Bestellungen existieren, liegt rund zwei Jahre hinter dem ursprünglichen Zeitplan. Im Juni hatte der Flugzeugbauer völlig überraschend den Erstflug des Langstreckenflugzeugs bereits zum fünften Mal auf noch unbestimmte Zeit verschoben. Vor wenigen Tagen hatte Boeing eingeräumt, das erste Testmodell des 787 an den Tragflächen nachbessern zu müssen. (awp/mc/ps/25)