Angesichts der Krise kündigte Boeing über den laufenden Jobabbau hinaus verschärfte Kosteneinsparungen an. «Die sich breite globale Talfahrt stellt unser Verkehrsflugzeug- Geschäft vor ungekannte Herausforderungen», sagte Konzern-Chef James McNerney. Angesichts der Krise verschieben Fluggesellschaften derzeit weltweit ihre Aufträge oder streichen sie ganz.
Auftragsbestand sinkt
Boeings noch immer hoher Auftragsbestand aus den Vorjahren sank im Quartal auch durch Abbestellungen um vier Prozent auf 339 Milliarden Dollar. Im laufenden Jahr will der Rivale der europäischen EADS- Tochter Airbus wie bisher geplant 480 bis 485 Flugzeuge ausliefern. Boeing hatte zwar wegen Produktionskürzungen und Preiseinbussen schon vor weniger Gewinn gewarnt. Auch Mehrausgaben für Forschung und Entwicklung belasteten den Überschuss. Analysten hatten aber nicht mit einem so heftigen Ergebnisrückgang gerechnet und auch den Umsatz höher erwartet. Die Aktie legte zum US-Handelsstart dennoch zu.
Dreamliner im neuen Zeitplan
Boeings Hoffnungsträger 787 Dreamliner liege nun nach zahlreichen Verzögerungen im neuen Zeitplan. Der Langstreckenflieger soll jetzt bis Jahresmitte erstmals abheben und ab dem ersten Quartal 2010 ausgeliefert werden – zwei Jahre später als ursprünglich versprochen.
Umsatzprognose für 2009 bestätigt
Für das Gesamtjahr 2009 erwartet Boeing nun vor allem wegen geringerer Preise für seine Flugzeuge nur noch einen Gewinn je Aktie zwischen 4,70 und 5,00 Dollar – zuvor waren bis zu 5,35 Dollar angepeilt. Der Umsatz soll weiterhin 68 bis 69 Milliarden Dollar betragen. Für 2010 traut sich der Konzern derzeit noch keine Prognose zu.
Ergebnis bei Verkehrsflugzeugen um 60 % eingebrochen
Bei Verkehrsflugzeugen brach das operative Ergebnis im ersten Quartal um fast 60 Prozent auf 417 Millionen Dollar ein. Der Umsatz wuchs um fünf Prozent auf 8,6 Milliarden Dollar. Boeing lieferte 121 Flugzeuge aus. In der Rüstungssparte fiel der operative Gewinn um 18 Prozent auf 709 Millionen Dollar, der Umsatz erhöhte sich um zwei Prozent auf 7,7 Milliarden Dollar. (awp/mc/pg/24)