Die jüngsten Schwierigkeiten in der langen Dreamliner-Pannenserie betrafen die Verbindung von Rumpf und Tragflächen des High-Tech- Flugzeugs, das überwiegend aus Kohlefasern besteht. Die Problemzonen seien erfolgreich verstärkt worden, gab der US-Konzern im Werk in Everett (Bundesstaat Washington) bekannt. «Wir sind weiter zuversichtlich, dass der erste Testflug bis Ende des Jahres stattfindet.»
Neue Schäden beim Nachbessern
Allerdings berichtete das «Wall Street Journal» am Freitag von neuen Problemen, die erst beim jüngsten Nachbessern entdeckt worden seien. Metallbolzen in den Flügeln einer Maschine hätten das Karbon- Material leicht beschädigt, zitierte die Zeitung interne Dokumente. Boeing habe dies auf Anfrage im Prinzip bestätigt, sehe den Erstflug dadurch aber nicht gefährdet. Branchenbeobachter rechneten zuletzt mit dem Jungfernflug im späten Dezember. Ab dem vierten Quartal 2010 soll der Dreamliner an die Kunden gehen. Erzrivale Airbus will bis 2013 für mehr als zehn Milliarden Euro das Langstreckenflugzeug A350 entwickeln und ausliefern, um gegen die 787 anzutreten.
840 Vorbestellungen
Boeings Prestigeprojekt 787 ist trotz mehrere Kündigungen noch immer das am meisten bestellte Flugzeug der Konzerngeschichte mit zuletzt gut 840 Aufträgen. Wegen der schweren Produktionspannen mit Milliardenbelastungen rutschte Boeing zuletzt in die roten Zahlen. Die zuständigen Boeing-Manager wurden ausgewechselt. Der erste Frachter auf Basis der neuen Boeing 747-8 wurde inzwischen zum Lackieren aus der Fertigungshalle in Everett gezogen. Die Vorbereitungen für den Testflug laufen. Auch für dieses Modell mit 78 Bestellungen musste Boeing zuletzt Milliardenbelastungen verbuchen, weil es später als geplant zu den Kunden kommt. (awp/mc/ps/34)