Insbesondere Sorgen über eine Ausweitung der US-Hypothekenkrise liess die Indizes im Verlauf kräftig nach unten rutschen. In Japan kamen Auflösungen von Risikopositionen wie Carry Trades hinzu, die für einen weiter stark steigenden Yen sorgten. Carry Trades sind Anlagen von niedrig verzinslichen Währungen wie dem Yen in hochverzinslichen Währungen wie dem US-Dollar.
Auflösung von Risikopositionen
Die Auflösung von Risikopositionen wird sich nach Einschätzung von Experten weiter fortsetzen und möglicherweise beschleunigen. Viele Marktteilnehmer hätte in den vergangenen Tagen ein erhebliches Niveau an Risikopositionen wie Devisenanlagen in hochverzinslichen Währungen (Carry Trades) zurückgeführt, sagte Devisenexperte Minour Shioiri von der japanischen Grossbank Mitsubishi UFJ Securities. Diese Tendenz werde voraussichtlich weiter anhalten und sich möglicherweise beschleunigen.
Massive Verluste in Tokio
Insbesondere in Tokio kam es aufgrund des steigenden Yen zu massiven Verlusten. Anleger sorgten sich immer stärker um die Gewinne der Exportunternehmen, nachdem der Yen weiter zugelegt hatte, hiess es am Markt. So war der Yen zum US-Dollar bereits am Donnerstag auf den höchsten Stand seit Juli 2006 gestiegen. Am Freitag verlor der Dollar zum Yen weiter an Boden und fiel zeitweise unter 112 Yen, der Euro sank vor dem Wochenende zur japanischen Währung bis auf 149,26 Yen und damit auf den niedrigsten Stand seit Ende 2006. «Nachdem der Nikkei zudem unter die psychologisch wichtige Marke von 15.500 Zähler gerutscht war, beschleunigte sich die Abwärtsbewegung nochmals», sagte Kazuhiro Takahashi von Daiwa Securities SMBC. Der Nikkei-225-Index brach um 5,42 Prozent oder über 870 Punkte auf 15.273,68 Zähler ein. Das war der grösste Tagesverlust an einem Tag seit April 2000.
Hang Seng Index stürzte in die Tiefe
In Hongkong stürzte der Hang Seng Index zeitweise mit über 1.265 Punkten oder 6 Prozent in die Tiefe. Zum Handelsschluss erholte sich der Index allerdings und schloss mit minus 1,4 Prozent. Der Shanghai Composite fiel um 2,28 Prozent. In Südkorea büsste der KOSPI 3,2 Prozent ein. Auch in Indien gab es deutliche Verkäufe – in Bombay verlor der Sensex knapp 3,5 Prozent. Lediglich die Indizes in Australien stemmten sich etwas gegen den Trend. Der S&P/ASX verlor 0,7 Prozent – über die gesamte Woche büsste der australische Leitindex dennoch rund 4,5 Prozent ein.
Zinsentscheidung der Bank of Japan im Fokus
Weiterer Rückgang an den asiatischen Börsen erwartet
Unterdessen rechnen Analysten mit einem weiteren Rückgang an den Börsen in Asien in der kommenden Woche. Der globale Liquiditäts-Boom, der die Aktienmärkte trieb, dürfte weiter austrocknen, hiess es am Markt. Gerade Fonds-Manager hätten in dieser Woche ihre Positionen aus Angst vor weiteren Kursverlusten massiv aufgelöst. (awp/mc/ab)