Börse Dubai: Ausländische Anleger kehren zurück – vorerst

von Gérard Al-Fil
Weil der Herrscher eines Emirats in dem Golfstaat VAE vor drei Tagen verstarb, blieb der Dubai Financial Market (DFM) am gestrigen Sonntag geschlossen. 2008 war der DFM um 72,7 Prozent eingebrochen und damit Schlusslicht der sieben lokalen Börsen am Golf. Das neue Kaufinteresse ausländischer Investoren macht Hoffnung. In der letzten Woche des alten Jahres kauften Nicht-Emiratis für 33,5 Mrd. Dirham (9,13 Mrd. Dollar) in Dubai Aktien. Auch charttechnisch bildet der DFM General Index um 1’630 Punkte einen Boden.


Noch nicht über den Berg
Es waren inbesondere Immobilien-Aktien, die den Markt 2008 in die Tiefe rissen. Schlechtester Wert war der Hausfinanzierer Tamweel (-85,55 Prozent), der offenbar nur durch eine Fusion mit Konkurrent Amlak vor der Pleite gerettet wurde. Baugigant Emaar startet mit einem Wert von 2 ¼ Dirham so billig wie noch nie in ein Börsenjahr. Dubais Regent Sheikh Mohammed, der heute sein drittes Jahr auf dem Thron des Scheichtums feiert, steht vor der schwierigen Aufgabe, einen Immobilien-Crash abzuwenden. Liquiditätsengpässe auf dem Kreditmarkt gegen Ende 2008 liessen den Markt wackeln. Der DFM kommt auf eine Marktkapitalisierung von 360 Mrd. Dollar (entspricht dem Ölkonzern Exxon).


Vor neuer Pleitewelle?
Bekannte Bauentwickler wie Nakheel, Omnyat und Damac entliessen im letzten Quartal erstmals Leute im grossen Stil. Es kam zu Baustopps. In Dubai munkelt man, eine Pleitewelle käme im März ins Rollen, falls sich bis dahin die Situation an den globalen Finanzmärkten nicht entspannen sollte. Doch Gerüchte gibt es auf Dubais Strassen mehr als auf dem DFM-Parkett.

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