Börse EU: Kursgewinne – Positive Vorgaben, Banken im Blick

Nach den erfreulichen Zahlen von Advanced Micro Devices (AMD) und Google sei die Stimmung erneut positiv, was auch weitere Kursgewinne in den US-Futures nach dem Ende des regulären Handels belegten, hiess es. Am Nachmittag werden weitere Unternehmensdaten aus den USA neue Impulse geben – das Hauptaugenmerk dürfte dabei dem Quartalsbericht der Citigroup gelten.


Der Dow Jones (DJIA) hat sich am Donnerstagabend auf Vortagesniveau behauptet, die technologielastigen US-Indizes gaben indes etwas nach. Der Future auf den US-Leitindex lag am Morgen aber 66 Punkte über dem Stand zum Xetra-Schluss. Die asiatischen Börsen zeigten sich am Morgen ebenfalls weiter freundlich, wobei der Nikkei-225-Index 0,58 Prozent zulegte.


Der Milliardenskandal um Spekulationsverluste der Societe Generale hat weitere Konsequenzen: Die Grossbank hat die Ablösung des Konzernchefs Daniel Bouton von der effektiven Konzernleitung beschlossen. Diese wird laut Unternehmensangaben am 12. Mai von der Kontrolle getrennt und Bouton werde als Präsident Oberaufseher. Bouton stand unter Rücktrittsdruck, seit im Januar die Verluste von 4,9 Milliarden Euro durch unerlaubte Spekulationen des Aktienhändlers Jerome Kerviel bekannt wurden.


Bankentitel stehen vor den Citigroup-Zahlen ohnehin im Fokus. Marktteilnehmer erinnern an jüngste Spekulationen, die Bank könnte weiteren Abschreibungsbedarf von bis zu 33 Milliarden US-Dollar haben. Ein Lehman Brothers-Analyst rechnet allerdings nur mit bis zu 10 Milliarden Dollar. Unterdessen erwägt die Royal Bank of Scotland Group einem Bericht der «Financial Times» zufolge eine massive Kapitalerhöhung. In Madrid übertraf die Bankinter trotz eines Gewinnrückgangs im ersten Quartal die Erwartungen.


Nokia-Papiere sollten nach dem Kursrutsch von über 12 Prozent in Reaktion auf enttäuschende Zahlen mit Analystenreaktionen auch weiter stark beachtet werden. JPMorgan hat sein Votum für den finnischen Handy-Hersteller von «Overweight» auf «Underweight» gesenkt und das Kursziel von 24 auf 14 Euro eingestampft. Die Experten begründeten dies insbesondere mit ersten Anzeichen einer Abschwächung des Mobilfunkmarktes in Europa. Die Gewinnprognosen für das laufende Geschäftsjahr wurden gesenkt. Die UBS senkte ihre Einstufung von «Buy» auf «Neutral» und das Kursziel von 25,50 auf 19,00 Euro. Sowohl das erste Quartal als auch der Ausblick lägen unter den Erwartungen, hiess es.


Auch Aktien der France Telecom sollten weiter im Auge behalten werden. Der Telekomkonzern hat ein Interesse an TeliaSonera bestätigt. Es würden aber derzeit keine Gespräche geführt, sagte das Unternehmen mit Blick auf Medienberichte zur Wochenmitte und eine entsprechend negative Kursreaktion. Dort hatte es geheissen, eine milliardenschwere Übernahme werde bereits in den kommenden Wochen erfolgen.


In London gibt es im Übernahmekampf um Rio Tinto Neuigkeiten: Laut «Sydney Morning Herald» wird BHP Billiton sein Angebot für den anderen Bergbaukonzern nicht erhöhen. Entsprechende Spekulationen hatten Rio Tinto zuletzt nach oben getrieben. (awp/mc/gh)

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