Die Lebensmittelhandelsgruppe Bon appétit kommt nicht zur Ruhe. Nach der Machtübernahme der Rewe, mehreren Abgängen an der Spitze des Unternehmens und der Abtrennung von Firmenteilen steht nun eine Restrukturierung an.
Auswirkungen auf Beschäftigte noch nicht abzusehen
Die Organisation der Bon appétit werde derzeit überprüft, sagte Bon appétit-Sprecherin Claudia Bürgler zu einem Artikel der «SonntagsZeitung». Der
Grund sei die Veränderung der Unternehmenssituation. «In diesem Zusammenhang werden vertriebs- und warennahe Funktionen bis Ende des Jahres nach Egerkingen SO überführt», sagte Bürgler. Bestimmte Funktionen wie IT können auch künftig vom Standort Volketswil aus erledigt werden. Über die Zahl der betroffenen Beschäftigten könne noch keine Angaben gemacht.
Geänderte Firmenstruktur
Seit der Übernahme der Bon appétit durch Rewe befindet sich die Gruppe im Wandel. Rewe hatte die Alleinherrschaft über die Bon appétit im September 2003 übernommen. Rewe hält seither über 99% der Aktien. Zuvor hatte die Hofer-Gruppe ihren Aktienanteil von 10,85 Prozent an der Bon appétit Group an Rewe verkauft. Die Rewe hatte im Frühling 2003 die Mehrheit an der Bon appétit vom Mitbegründer Beat Curti übernommen. Zur Schweizer Gruppe gehören damals der Discounter Pickpay, die Ladenketten Primo und Visàvis sowie die Gastrogrosshändler Prodega und Howeg.
Discount-Tochter Pick Pay hat Fortschritte gemacht
Inzwischen hat sich Bon appétit wegen schrumpfenden Umsätzen von den Dorflädli Primo-Visavis getrennt sowie den Grosshandel Howeg und Prodega in ein Gemeinschaftsunternehmen mit Coop geführt. Mit ihrer Discount-Tochter Pick Pay habe Bon appétit Fortschritte gemacht, sagte Bürgler weiter. Die Modernisierung der Läden sei vorangetrieben und neue Standorte seien eröffnet worden. Bon appétit betreibt nun 130 Filialen, dazu kommen 100 Pick Pay- Partner.
Rückläufige Belieferungsumsätze
2004 hat Bon appétit einen Umsatzrückgang hinnehmen müssen. Gegenüber dem Vorjahr gingen die Verkäufe im Jahr 2004 um 5,7% auf 2,912 Mrd CHF zurück, wie Bon appétit im Januar mitteilte. Als Gründe wurden Bereinigungen und rückläufige Belieferungsumsätze an den kleinflächigen Detailhandel genannt.(awp/mc/th)