Börsenchef Massimo Capuano sagte der französischen Zeitung «La Tribune» (Dienstagausgabe) mit Blick auf Konsolidierungsbestrebungen in Europa: «Wir müssen auf jeden Fall einen internationalen Partner finden.» Dabei hält er den Finanzmarkt London für den interessantesten Partner. Mit der australischen Bank Macquarie, die zuletzt ein Übernahmeangebot für die London Stock Exchange (LSE) in Höhe von 1,5 Milliarden Pfund (2,2 Mrd. Euro) gemacht hatte, habe er aber keinerlei Kontakt gehabt, sagte Capuano.
Anschluss an Bündnis möglich
Sollten die Euronext NV und die Deutsche Börse AG kooperieren, dann könne er sich auch den Anschluss an ein solches Bündnis vorstellen, sagte der Chef der Borsa Italiana. Allerdings sei es dann wichtig, sich nicht von London zu distanzieren, da dieser Finanzmarkt die grösste Zahl an amerikanischen und asiatischen Investoren anziehe. Führende Vertreter der Euronext und der Deutschen Börse hatten sich kürzlich zu Gesprächen getroffen. Dies hatte die französische Börsenaufsicht AMF mitgeteilt. Laut Medienberichten hatte die Deutsche Börse dem Konkurrenzunternehmen eine informelle Übernahmeofferte unterbreitet. Sprecher beider Konzerne hatten einen Kommentar dazu abgelehnt. (awp/mc/as)