Dies wäre fast dreimal so viel, wie Vorstandschef Franz Fehrenbach im April angekündigt hatte. Ein Bosch-Sprecher wollte sich hierzu in der Zeitung nicht äussern: «Marktspekulationen kommentieren wir nicht.» Im April hatte die Umsatzerwartung noch bei einem Minus zwischen zehn und 15 Prozent gelegen. Allerdings stützte Fehrenbach seine Prognose auf die Hoffnung, dass sich die wirtschaftliche Lage ab Jahresmitte bessert. Eine nachhaltige Erholung ist aber bisher nicht eingetreten. Der Bosch-Chef sprach deshalb vor kurzem auf der IAA in Frankfurt schon von einem Umsatzminus von 15 Prozent auf 38 Milliarden Euro im Konzern. Zugleich warnte er vor einem «deutlichen Verlust».
Pleitegeier kreist über Autozulieferer-Branche
Die Autokrise hinterlässt in der Branche tiefe Spuren. Bereits jetzt sind 40 grosse Zulieferer insolvent – mit steigender Tendenz, meinen Autoexperten. Bosch schlägt sich noch vergleichsweise wacker, aber Rückgänge von über 20 Prozent bei den Autoherstellern und bis zu 50 Prozent in der Nutzfahrzeugindustrie drücken auch bei den Stuttgartern aufs Geschäft. So ist die Kernsparte Autotechnik mit einem erwarteten Rückgang um ein Fünftel Hauptverursacher der Probleme. Die übrigen Bereiche Gebrauchsgüter, Industrietechnik und Gebäudetechnik können das nicht ausgleichen. 2008 hatte Bosch nach einem 87-prozentigen Gewinneinbruch einen Verlust gerade noch vermeiden können. (awp/mc/ps/34)