Bosch reagiert mit Stellenabbau auf Autokrise und Umsatzrückgang

Mit Personalabbau, drastischen Kostensenkungen will Fehrenbach gegensteuern. Ausserdem sollen die Investitionen zurückgefahren und Ausgaben für Zukäufe gesenkt werden.


Pessimistischer Ausblick
«Die Geschäftsdaten der vergangenen Monate waren regelmässig schlechter als erwartet», erklärte der Bosch-Chef die drastischen Massnahmen. «Bislang deutet nichts darauf hin, dass das in den nächsten Monaten anders sein wird.» Die Folge sei, dass der Umsatz im ersten Halbjahr 2009 deutlich unter dem des Vorjahres liegen werde. Auch wenn sich die Lage ab dem Sommer wieder stabilisiere, «besteht dennoch die Gefahr, dass wir im Gesamtjahr 2009 aufgrund des Einbruchs im ersten Halbjahr noch schlechter herauskommen werden als 2008», sagte Fehrenbach.


Rückläufiger Umsatz
Im Jahr 2008 ging der Umsatz der Bosch-Gruppe nach vorläufigen Zahlen um knapp drei Prozent auf rund 45 Milliarden Euro zurück. Ursprünglich hatte der Vorsitzende der Geschäftsführung einen Anstieg der Erlöse für 2008 von fünf Prozent als Ziel ausgegeben. Das Ergebnis vor Steuern wird nach seinen Angaben bei rund 2,5 Prozent des Umsatzes liegen. Im Vorjahr hatte die Rendite noch acht Prozent betragen, was einem Vorsteuergewinn von 3,8 Milliarden Euro entsprach. Angaben zum Nettoergebnis machte Fehrenbach nicht. 2007 hatte der Überschuss bei 2,8 Milliarden Euro gelegen.


US-Geschäft eingebrochen
Den grössten Einbruch habe Bosch 2008 bei der Kraftfahrzeugtechnik mit einem Umsatzrückgang von sieben Prozent verbucht, teilte Fehrenbach mit. Regional setzte dem Autozulieferer am stärksten das zurückgehende Geschäft in Nordamerika zu (minus 15 Prozent). In Europa gingen die Erlöse der Stuttgarter ebenfalls zurück (minus zwei Prozent). In der Region Asien-Pazifik gab es zwar positive Zahlen (plus 2,3 Prozent), das Wachstum verlangsamte sich aber drastisch.


Mehr Mitarbeiter infolge Zukäufen
Die Mitarbeiterzahl stieg bei Bosch vor allem durch Zukäufe um vier Prozent auf 282.000 Beschäftigte (davon 114.000 in Deutschland) zu. In diesem Jahr werde es aber zu Personalabbau kommen, kündigte Fehrenbach an. In Deutschland werde Bosch die Situation voraussichtlich mit Zeitkonten, Arbeitszeitverkürzung und Kurzarbeit in den Griff bekommen. Ausserhalb von Deutschland seien betriebsbedingte Kündigungen aber nicht auszuschliessen.


Ausmass des Arbeitsplatzabbaus noch offen
Wie viele Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren werden, wurde nicht beziffert. Im Vorjahr hatte Bosch jedoch bereits Jobs im Ausland im niedrigen vierstelligen Bereich gestrichen. In Deutschland wurden bislang rund 10.000 Beschäftigte in Kurzarbeit geschickt. (awp/mc/ps/17)

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