Bossard 2009: Reingewinn mehr als halbiert

Für 2010 zeigt sich das Unternehmen vorsichtig optimistisch. Bossard verzeichnete einen deutlichen Rückgang beim Betriebsgewinn EBIT um 58,3% auf 18,8 (VJ 45,1) Mio CHF, wobei die EBIT-Marge auf 5,0 (8,3)% zurückfiel. Der Reingewinn sackte um 52,8% auf 15,3 (32,4) Mio CHF ab, wie das in der industriellen Verbindungstechnik tätige Unternehmen am Mittwoch mitteilt. Die Dividende soll entsprechend auf 1,50 CHF gekürzt werden, nachdem im Vorjahr noch 3,20 CHF ausgeschüttet wurden.


Analystenerwartungen deutlich übertroffen
Damit hat Bossard die Erwartungen der Analysten klar übertroffen. Zwei Schätzungen für den EBIT lagen bei 15,2 und 14,0 Mio CHF und für den Reingewinn bei 9,4 und 8,3 Mio CHF. Bereits im Januar hatte Bossard den Umsatzeinbruch um knapp einen Drittel auf 395 (VJ 566) Mio CHF bekanntgegeben. In Lokalwährungen ergab sich noch immer ein Minus von über 28%. Umsatzstärkste Konzernregion blieb Europa, wo nach einem Umsatzrückgang um 32,7% noch 224,5 Mio CHF erwirtschaftet wurden. In Amerika belief sich der Umsatz auf 110,6 Mio CHF (-29,2%) und in Asien auf 59,9 Mio CHF (-20,9%).


Neue Kunden und Marktanteile
Bossard bezeichnet das erreichte Ergebnis angesichts des schwierigen Marktumfeldes als «gut». Es sei trotz der markanten Einbrüche der Nachfrage in allen Weltregionen und dank frühzeitiger Kostenreduktion und dem «ausserordentlichem Einsatz der Belegschaft» zustande gekommen. Trotz Absatzflaute seien zudem neue Kunden und Marktanteile gewonnen worden, was Bossard als «Lichtblicke» bezeichnet.


Bruttogewinnmarge leicht erhöht
Trotz der schwierigen Marktbedingungen hat die Bruttogewinnmarge leicht auf 37% angezogen, was vor allem mit der Senkung der Beschaffungskosten sowie mit der Währungsentwicklung begründet wird. Die operativen Kosten wurden seit Ausbruch der Krise, dank erster bereits 2008 eingeleiteter Massnahmen, um rund 30% reduziert, wobei der Personalbestand innert Jahresfrist um gut 12% zurückging. Ein noch grösserer Abbau sei durch flexible Arbeitszeitmodelle und dank der natürlichen Fluktuation verhindert worden.


Markant tiefere Nettoverschuldung
Dank des Konzerngewinns, der starken Reduktion des Nettoumlaufvermögens und zurückhaltender Investitionstätigkeit hat sich der Free Cashflow auf rekordhohe 70 Mio CHF verdreifacht. Die Nettoverschuldung verminderte sich dadurch per Ende Jahr auf 38,6 Mio CHF von 98,6 Mio CHF ebenfalls deutlich. Für 2010 zeigt sich das Unternehmen gemäss eigenen Angaben «vorsichtig optimistisch». Das Marktumfeld habe sich im vierten Quartal, insbesondere in Europa und Asien, leicht verbessert. Der Quartalsumsatz habe erstmals seit Beginn der Rezession gegenüber dem Vorquartal wieder zugenommen. Das Marktumfeld dürfte aber schwierig bleiben.


Zuversichtlicher Ausblick
Positiv sei, dass sich die leichte Erholung des vierten Quartals 2009 zu Beginn des Geschäftsjahres 2010 fortgesetzt habe und dass die Preise in den Beschaffungsmärkten am steigen seien. Diese Faktoren würden zuversichtlich stimmen, dass das diesjährige Resultat über dem Vorjahr liegen wird, so sich denn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht wieder verschlechterten, wird in der Mitteilung CEO David Dean zitiert. (awp/mc/ps/01)

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