Zum Gewinnsprung hat der Abschluss der Reorganisation in den USA geführt, welcher das Ergebnis nur noch halb so stark belastete wie im Vorjahr.
EBIT-Marge bei 7,1 % nach 4,2 % im Vorjahr
Bossard hat den EBIT um 81% auf 41,2 Mio CHF gesteigert, trotz einer Belastung von noch rund 5 Mio CHF durch die Restrukturierung in den USA. Die EBIT-Marge zog auf 7,1% von 4,2% an, wie das in der industriellen Verbindungstechnik tätige Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der Reingewinn kletterte um 150% auf 30,5 Mio CHF und die Dividende soll entsprechend auf 3,00 CHF nach 1,70 CHF im Vorjahr erhöht werden. Bereits im Januar hatte Bossard ein Umsatzwachstum von 7,4% auf 601 (559) Mio CHF bekanntgegeben.
USA mit kleinerem Umsatzminus als befürchtet
Von den Regionen erreichte Europa mit einem Umsatzanteil von knapp 58% mit 16,3% das grösste Wachstum. In Asien (Anteil 14%) ging das Wachstum dagegen auf 7% zurück und in den USA (28%) musste gar ein Umsatzminus von 3% hingenommen werden. Der Rückgang sei damit kleiner ausgefallen als die vor einem Jahr prognostizierten 10 bis 12%.
Das im Herbst 2006 in den USA eingeleitete Restrukturierungsprogramm sei per Ende 2007 termin- und budgetgerecht abgeschlossen worden. Die Kosten in den USA wurden damit um 29% gesenkt und die Anzahl der Standorte um zwei Drittel reduziert.
Optimismus für 2008 – Umsatz Januar und Februar 6,1 % über dem Vorjahr
Für 2008 prognostiziert Bossard ein kleineres Wachstum von Gewinn und Umsatz als 2007. Es werde aber ein organisches Wachstum von rund 5% in Lokalwährung angestrebt sowie eine Gewinnsteigerung, welche das Umsatzwachstum übertrifft. Die Erwartungen würden einerseits auf der weniger positiven Einschätzung der weltweiten Konjunktur und andererseits auf den Ertragserwartungen der Kunden basieren.
Wachstum 2008 vor allem in Asien und Europa
Wachstum verspricht sich Bossard-Chef David Dean für 2008 vor allem in Asien und Europa. In den USA sei der Geschäftsgang dagegen «lustlos», sagte Dean gegenüber AWP am Rand der Bilanzmedienkonferenz. Bossard prognostiziert für die Region für 2008 denn auch eine flache Umsatzentwicklung. Trotzdem soll dabei die Profitabilität gesteigert werden.
Grundsätzlich herrscht für das laufende Geschäftsjahr aber Optimismus vor und der Start ins neue Jahr scheint geglückt. Der Umsatz der Monate Januar und Februar lag um 6,1% in Lokalwährungen über dem Vorjahr, wie Finanzchef Stephan Zehnder ausführte. «Der Jahresstart ist uns gelungen.»
Ziele unverändert
Für die nach wie vor geltenden Mittelfristziele befindet sich Bossard damit auf Kurs. Als Zielkorridor für das Umsatzwachstum gelten 5 bis 8%. Zudem wird eine EBIT-Marge von 8%, eine Reingewinnmarge von 5% sowie eine Rendite auf dem betriebsnotwendigen Kapital von 12% angestrebt. Die Ziele wurden 2007 bereits knapp erreicht oder übertroffen. Dean verneinte gegenüber AWP allerdings, dass die Ziele zu konservativ seien. «Wir haben uns nun in einer hochzyklischen Phase befunden, weshalb wir die Ziele nicht nach oben anpassen wollen.» Er mochte sich auch nicht auf eine Prognose einlassen, ob die angestrebten 8% für die EBIT-Marge im Jahr 2008 bereits erreicht werden.
Keine Akquisitionen
Akquisitionspläne hegt Bossard keine, auch nicht für die oft zitierten Arrondierungs- oder Ergänzungsakquisitionen. «Unser Ziel ist es, organisch zu wachsen. Das ist zwar langsamer, aber einfacher und nachhaltiger» Bossard hat mit dem vorgelegten Resultat zwar die Erwartungen klar übertroffen, der Ausblick wird in Marktkreisen aber als vorsichtig empfunden. Die Aktie steht nach starkem Start am frühen Nachmittag nur noch leicht im Plus (+0,6%) und hinkt damit dem Gesamtmarkt hinterher. (awp/mc/pg)