Bossard: Reingewinn steigt um 6,0 Prozent auf 32,4 Mio CHF

Der EBIT stieg in der Berichtsperiode um 9,6% auf 45,1 Mio CHF, die Marge auf 8,3 (7,1)%. Der Reingewinn verbesserte sich um 6,0% auf 32,4 Mio CHF, wie das in der industriellen Verbindungstechnik tätige Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Die Dividende soll auf 3,20 CHF nach 3,00 CHF im Vorjahr erhöht werden.


Erwartungen erfüllt
Damit hat Bossard die Erwartungen der Analysten in etwa getroffen. Die zwei vorhandenen Schätzungen für den EBIT lagen bei 42,1 und 48,3 Mio CHF, für den Reingewinn bei 30,3 und 32,3 Mio CHF. Bereits im Januar war ein Umsatzrückgang um 5,8% auf 566 Mio CHF bekanntgegeben worden. Vom Umsatzminus ist ein guter Teil auf Währungsverluste wegen des schwachen Dollars zurückzuführen, in Lokalwährungen liegt der Rückgang bei lediglich 1,1%.


Nachfragerückgang im zweiten Semester
Nach einem starken Start ins Geschäftsjahr 2008 habe die Nachfrage im zweiten Semester teilweise markant nachgelassen, und zwar in allen drei Marktregionen, heisst es. So fiel der Umsatz in Europa um 3,8% auf 334 Mio CHF (lok.Whrg. -2,1%). Dabei habe sich die Entwicklung in Europa aber uneinheitlich gezeigt: Während die Verkäufe in Zentral- und Osteuropa noch leicht angestiegen seien, hätten die übrigen Regionen in Europa rückläufige Umsätze verzeichnet.


«Ausserst schwieriges» Marktumfeld in USA
In Amerika ging der Umsatz um 7,2% auf 157 Mio CHF zurück (lok.Whrg. +2,9%). Trotz des «äusserst schwierigen» Marktumfelds sei es gelungen, die Verkäufe in Lokalwährung und auch die Profitabilität zu steigern. Dabei habe man vor allem von der Nachfrage einzelner Grosskunden profitiert, welche sich der Rezession noch hätten entziehen können. Bei den meisten übrigen Kunden sei die Nachfrage deutlich geschwunden.


Rentabilität im Asiengeschäft erhöht
In Asien ergab sich erstmals seit Jahren ein Minus der Umsätze um 11,6% auf 76 Mio CHF (lok.Whrg. -4,4%). In Korea, Thailand und Malaysia sei die Entwicklung der Verkäufe zwar noch positiv gewesen, in den übrigen Ländern Asiens dagegen rückläufig, teilweise markant. Trotz des Umsatzschwundes sei aber der Gewinn in der Region verbessert worden.


Kurzarbeit «in weiten Teilen»
Wegen der anhaltend schwachen Nachfrage sind den Angaben zufolge Massnahmen getroffen worden, um die Betriebskosten den veränderten Rahmenbedingungen anzupassen. Dazu gehört die Einführung von Kurzarbeit von 20% in der Schweiz ab 1. März für einen Drittel der Belegschaft. Ab 1. April wird die Kurzarbeit auf zwei Drittel der Mitarbeitenden ausgedehnt. Im übrigen Europa und in Asien wurde ebenfalls «in weiten Teilen» Kurzarbeit eingeführt und Personalabgänge wurden nicht ersetzt. In den USA wurde zudem per Mitte Februar 2009 nochmals eine Personalreduktion im Umfang von 8% vollzogen.


Weiterhin schwache Nachfrage erwartet
Weiter würden die Kadermitarbeiter aus Solidarität auf 4% des Lohnes verzichten. Dies entspricht der Höhe der Lohneinbusse der Mitarbeitenden. Für 2009 rechnet Bossard mit einer weiterhin schwachen Nachfrage, weshalb auch der Ertrag «spürbar» zurückgehen werde. Eine Prognose sei derzeit allerdings «äusserst schwierig». Dank der starken finanziellen Basis und der bereits vollzogenen Kostensenkungen sei man aber vergleichsweise gut positioniert, auch im Hinblick auf eine wieder anziehende Konjunktur.


Umstellung der Rechnungslegung
Wie Bossard weiter mitteilte, soll ab 2009 die Rechnungslegung von IFRS auf Swiss GAAP FER umgestellt werden. Das Unternehmen begründet den Schritt einerseits mit der zunehmenden «Amerikanisierung» von IFRS in den letzten Jahren. Satt sich an zentralen Grundsätzen der Rechnungslegung und deren materiellen Umsetzung zu orientieren, setze IFRS auf stark formale Detailregelung. (awp/mc/ps/05)

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