Auch operativ zeigte die Tendenz nach oben. So kletterte der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA leicht auf 30,2 (29,1) Mio CHF, und auf Stufe EBIT wurden 22,3 (21,7) Mio CHF verbucht, wie die Gruppe bekannt gegeben hat. Mit diesem Zahlenkranz hat Bossard die Schätzungen der ZKB-Analysten beim Umsatz erfüllt, beim EBIT und beim Reingewinn aber knapp verfehlt. Die Zürcher Bank hat ein Betriebsergebnis (EBIT) von 24,9 Mio CHF und ein Reinergebnis von 15,6 Mio CHF erwartet.
Verbesserter Free Cash Flow
Der Free Cash Flow verbesserte sich in der Berichtsperiode gegenüber dem Vorjahr weiter. Er betrug 13,4 Mio CHF nach einem Fehlbetrag von 4,8 Mio CHF im Vorjahr. Diese Entwicklung habe sich entsprechend positiv auf die Nettoverschuldung ausgewirkt, heisst es. Diese sank in den ersten acht Monaten 2006 um 9 Mio CHF auf 114 Mio CHF, während sich der Eigenfinanzierungsgrad im gleichen Zeitraum auf 45,2% (per Ende 2005: 43,7) erhöhte.
Zufrieden mit Umsatzzahlen
Bossard zeigt sich vor allem zufrieden mit dem erzielten Umsatz. Die starke Nachfrage habe im zweiten Tertial sowohl in Europa als auch in Asien angehalten, heisst es hierzu im Teritalbericht. Weniger gut lief das Geschäft in den USA, wo der Umsatz rückläufig war. Nach rekordhohen Umsätzen im Vorjahr sei das Unternehmen aber auf eine Drosselung der Nachfrage im laufenden Geschäftsjahr vorbereitet gewesen, schreibt Bossard.
Restrukturierung in Amerika
In Amerika sollen die Kapazitäten dem deutlich veränderten Umfeld angepasst werden. Denn die derzeit verhaltene Nachfrage sowie die wenig optimistischen Prognosen der Kunden seien deutliche Anzeichen für eine konjunkturelle Abschwächung, so die Begründung des Unternehmens. Die über verschiedene Zukäufe entstandene Struktur mit mehreren Firmen an diversen Standorten soll nun zu einer markt- und kundenorientierten Einheit zusammengefasst werden.
Massnahmen ab Mitte 2007 wirksam
Die einmaligen Restrukturierungskosten in Amerika beziffert Bossard auf rund 15 Mio CHF. Davon sollen 10 Mio CHF in der Rechnung 2006 belastet werden. Die Gruppe rechnet damit, dass die Massnahmen ab Mitte 2007 voll wirksam werden. «Wir sind überzeugt, dass wir mit der Konzentration der Kräfte in Amerika ein solide Basis für profitables Wachstum schaffen», kommentiert Bossard im Tertialbericht.
Rekordergebnis 2005 wird 2006 nicht erreicht
Für das Gesamtjahr 2006 erwartet die Gruppe einen Reingewinn vor Reorganisationskosten in der Grössenordnung von rund 20 Mio CHF (VJ 20,9 Mio CHF). Unter Einbezug der Restrukturierungsaufwendungen dürfte ein Reingewinn von rund 10 Mio CHF verbleiben. Das Rekordergebnis 2005 sei aufgrund des «unbefriedigenden» Geschäftsgangs in Amerika nicht zu übertreffen, hiess es. Für den Umsatz erwartet der Konzern eine Steigerung um rund 7% auf eine Grössenordnung von 550 Mio CHF. (awp/mc/pg)