BP beginnt letzte Phase der Ölquellen-Reparatur

Das Leck, aus dem seit Ende April insgesamt rund 660’000 Tonnen Öl ins Meer geströmt waren, wäre dann endgültig dicht. Derweil steigen für BP die Kosten für die Beseitigung der Ölpest unerbittlich. Das Unternehmen bezifferte den bisherigen Aufwand auf 6,1 Mrd USD (4,7 Mrd Euro). Darin enthalten sind die Ausgaben für die Arbeiten am Bohrloch, die Beseitigung der Umweltschäden und ersten Ausgleichszahlungen für Betroffene. Ausserdem drohen massive Schadenersatzforderungen.


Milliardenschwerer Entschädigungsfonds
BP muss auf Drängen von US-Präsident Barack Obama in den kommenden dreieinhalb Jahren auch 20 Mrd USD in einen Entschädigungsfonds einzahlen. In der betroffenen Region an der US-Südküste nimmt die Sorge zu, dass BP und die Regierung den Kampf gegen die Ölpest nach der Versiegelung der Quelle schlagartig abbrechen. Der von Obama ernannte Einsatzleiter, Admiral Thad Allen, widersprach solchen Behauptungen in Fernsehinterviews am Sonntag. Die Bemühungen der Regierung würden nicht nachlassen. «Es ist eine Katastrophe für die Menschen am Golf und sie erfordert unsere Aufmerksamkeit bis der Job erledigt ist», sagte er.


Entlastungsbohrung bis auf rund 5’500 m Tiefe&
Die Entlastungsbohrung hat laut BP mittlerweile 5’458 Meter Tiefe erreicht und ist nur noch wenige Meter von dem Steigrohr im Meeresboden entfernt. Durch den Kanal will BP ebenfalls Zement in den äusseren Ring um das 18 Zentimeter dicke Rohr herum pumpen. Damit soll verhindert werden, dass Öl aus möglichen kleinen Lecks in der Nähe des Öl-Reservoirs von aussen an der Leitung nach oben drängen kann. Messungen am Wochenende hätten ergeben, dass der am vergangenen Donnerstag gegossene Zementdeckel auf der Quelle festgeworden sei und dichthalte. Es strömten keinerlei Öl und Gas mehr aus. (awp/mc/ps/20)

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