BP hält an umstrittenem Ölsand-Projekt in Kanada fest

Unter diesen Aktionären befinden die wichtigen institutionellen Anleger Calpers und Calstrs sowie der von einer britischen Gewerkschaft betriebene Pensionsfonds Unison. Das Aktionärstreffen gilt als erster Test, wie gross der Widerstand gegen die Erschliessung der kanadischen Ölsandvorkommen ist. Die Vorkommen sind die weltgrössten nach denen in Saudi-Arabien. Umweltschützer kritisieren die Gewinnung von Rohöl aus Ölsandvorkommen wegen des gewaltigen Eingriffs in die Natur durch grossflächigen Tagebau, des hohen Wasserverbrauchs und des grossen Ausstosses von Treibhausgasen scharf.


Wirtschaftlich attraktiv
Im Nachhaltigkeitsbericht seines Unternehmens spreche Konzernchef Tony Hayward davon, dass das Projekt wirtschaftlich attraktiv sei, schreibt die Zeitung. Er legt die Annahme zugrunde, dass sich der Ölpreis bis 2015 zwischen 60 und 90 Dollar das Barrel bewegt. Derzeit kostet Öl mehr als 86 US-Dollar je Barrel. Hayward argumentiert auch, dass die Treibhausgasemissionen bei manchen Ölsandprojekten niedriger seien als bei einigen herkömmlichen Wegen der Ölgewinnung.


2,4 Milliarden-Dollar-Projekt
Anders als viele Konkurrenten war BP bislang nicht im Geschäft mit kanadischem Ölsand vertreten. Der Konzern treibt nun jedoch die Pläne für das 2,4 Milliarden US-Dollar teure Projekt Sunrise voran, ein Gemeinschaftsunternehmen mit Husky Energy aus Kanada. Eine endgültige Entscheidung über die Investition soll dieses Jahr oder spätestens Anfang 2011 fallen. Beobachter gehen davon aus, dass die Aktionärsresolution, mit der BP aufgefordert wird, die Annahmen für die Ölsandpläne überprüfen zu lassen, abgelehnt wird.


ConocoPhillips steigt aus
US-Konkurrent ConocoPhillips hatte zu Wochenbeginn seinen Ausstieg aus dem kanadischen Ölsandprojekt erklärt. Seinen Anteil an einer Fördergesellschaft will das Unternehmen an den chinesischen Ölkonzern Sinopec für 4,65 Milliarden Dollar verkaufen. (awp/mc/ps/10)

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