Der operative Gewinn zu Wiederbeschaffungsskosten sei von 3,895 auf 2,972 Milliarden Dollar gesunken, teilte der Ölkonzern am Dienstag in London mit. Der auf Rekordhöhen gestiegenen Ölpreis habe die niedrigeren Margen und milliardenschwere Einmalkosten im Raffineriegeschäft allerdings zum Teil ausgeglichen.
Einmalbelastung in Höhe von 1,146 Milliarden Dollar
Der Gewinn aus der Förderung von Öl und Gas (Upstream) legte von 5,063 auf 7,648 Milliarden Dollar zu. Auf der Downstream-Seite schlug allerdings ein Verlust von 1,337 Milliarden Dollar nach einem Vorjahresgewinn von 312 Millionen Dollar zu Buche. Den Löwenanteil des Verlusts verursachte eine Einmalbelastung in Höhe von 1,146 Milliarden Dollar. Dennoch steigerte BP die Quartalsdividende auf 13,525 Cent je Aktie nach 10,325 Cent vor einem Jahr.
Hohe Steuern belasten Quartalsgewinn
Neben dem Raffineriegeschäft, welches bei BP wie in der gesamten Branche, schwach blieb, belasteten höhere Steuern den Quartalsgewinn. Die effektive Steuerquote erhöhte sich im Schlussquartal von 25 auf 45 Prozent. Bereinigt um Einmalkosten für die Supermärkte in amerikanischen Tankstellen in Milliardenhöhe sank der Quartalsüberschuss geringfügig von 4,047 auf 4,002 Milliarden Dollar und verfehlte damit die Analystenschätzung von 4,3 Milliarden Dollar.
Tagesproduktion gesteigert
Die Tagesproduktion stieg im vierten Quartal von 3,84 auf 3,91 Millionen Öl-Äquivalente. Auf das Gesamtjahr besehen ging die Produktion von 3,93 auf 3,82 Millionen Äquivalente zurück. Damit blieb BP am unteren Rand der eigenen Prognose von 3,8 bis 3,9 Millionen.
Umfassender Konzernumbau angekündigt
BP-Chef Tony Hayward stellt für dieses Jahr einen umfassenden Konzernzumbau in Aussicht, der eine Milliarde Dollar kosten soll. Dabei sollen die Fixkosten um 15 bis 20 Prozent gedrückt werden. Dennoch will BP in diesem Jahr 21 bis 22 Milliarden Dollar investieren nach 19 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr. Bis Mitte 2009 will er die Belegschaft um 5.000 Mitarbeiter verringern.
Nachdem BP im vergangenen Jahr 7,5 Milliarden Dollar für Rückkäufe eigener Aktien ausgegeben hatte, will Tony Hayward in diesem Jahr weiter am Markt kaufen. Die Tagesproduktion will er von zuletzt unter vier Millionen bis 2009 auf vier Millionen Fässer und bis 2012 auf 4,3 Millionen Fässer aufstocken. (awp/mc/pg)