BP: Kosten der Ölkatastrophe noch nicht abzusehen

Er bekräftigte, «BP wird die Rechnung dafür bezahlen». Ein BP-Sprecher sagte am Montag in London, «es ist zu früh, um eine Summe abzuschätzen.» Die Zeitung «Financial Times» rechnete aus, dass dem Ölkonzern Kosten von bis zu 8 Mrd USD drohen könnten – Schadenersatz für die Fischerei- und Touristikbranche eingeschlossen. Finanzexperte Neil McMahon bezog sich für seine Schätzung auf frühere Ölkatastrophen und kalkulierte die Inflation mit ein. Auch die Zeitung «Observer» nannte eine Summe von 8 Mrd USD.


Haywards Aussage bekräftigt
 Der BP-Sprecher bekräftigte, es gelte weiter die Aussage von Firmenchef Tony Hayward von Freitagabend: «Wir übernehmen die volle Verantwortung für den Ölteppich und wir werden ihn entfernen, und wenn Leute legitime Schadenersatzforderungen stellen, werden wir sie akzeptieren.» Weiter erklärte der Sprecher des Ölkonzerns, dass die Höhe der drohenden Schadenersatzforderungen offen sei.


«BP ist selbstversichert»
Bezahlt werde alles aus eigener Tasche. «BP ist selbstversichert. Wir haben unser eigenes, firmeninternes Versicherungsunternehmen.» Derzeit koste der Einsatz gegen den Ölteppich, der sich in Richtung Küste ausbreitet, etwa 6,5 Mio USD täglich. «Der Betrag steigt mit jedem Tag», erklärte der BP-Sprecher weiter. Seit der Explosion der Plattform am 20. April sind die BP-Aktien im Sturzflug. Laut «Financial Times» ist der Börsenwert des Unternehmens mittlerweile um rund 17 Mrd Euro gesunken. BP hat nach eigenen Angaben einen Anteil von 65% an der Bohrlizenz für die Ölquelle. Die am 22. April gesunkene Plattform «Deepwater Horizon» gehört der Firma Transocean.


BP macht Transocean für Unglück verantwortlich
Hayward hatte am Freitag in der «Financial Times» betont, dass Transocean für das Unglück verantwortlich sei. «Die Plattform gehörte Transocean und wurde von ihnen betrieben. (…) Die Quelle gehörte BP, aber wir können in der Quelle nichts entdecken, das für diesen Unfall verantwortlich sein könnte.» Bei der Explosion der Bohrinsel waren 11 Menschen ums Leben gekommen. BP wird kritisiert, die Bohrung nicht genug abgesichert und nach dem Unglück nicht schnell genug gehandelt zu haben. (awp/mc/ps/20) 

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