Doch Admiral Thad Allen, der Einsatzleiter der Regierung, warnte: Die Säuberung der verschmutzen US-Küste wird weitaus länger dauern. Auch wenn das Leck endgültig geschlossen ist, müsse man noch Wochen damit rechnen, dass Öl an die Küsten geschwemmt wird. Noch Angaben der Regierung sind unterdessen über 1000 Kilometer Küste in den Bundesstaaten Louisiana, Mississippi, Alabama und Florida verseucht. Insgesamt sprudelten seit dem Untergang der BP-Bohrinsel «Deepwater Horizon» am 22. April nach einer US-Schätzung bis zu 700.000 Tonnen Öl ins Meer.
Provisorischer Verschluss
Bereits vor knapp zwei Wochen wurde das ramponierte Bohrloch gut 60 Kilometer vor der Küste Louisianas mit einem meterhohen Zylinder provisorisch verschlossen. Seitdem fliesst kein Öl mehr ins Meer. Bei dem am 2. August geplanten Manöver, das Experten «Static Kill» nennen, sollen nach den Worten Allens Schlamm und Zement von oben so tief wie möglich in das Bohrloch gepresst werden. Der sogenannte «Bottom Kill» sei fünf Tage danach geplant. Dabei soll Zement über die Entlastungsbohrung in die Quelle gepumpt wird. Bereits seit längerem Ende werden dazu zwei Entlastungsbohrungen vorangetrieben.
Ölteppich wird kleiner
«Wir werden solange keinen Sieg verkünden, bis diese Quelle versiegelt ist», meint Allen. Der Ölteppich auf dem Meer wird unterdessen kleiner. «Es ist inzwischen eine Herausforderung, das Öl zu finden», meinte Allen am Montag. Das Öl sei abgepumpt oder verbrannt worden. BP hat die Plattform «Deepwater Horizon» von der in Zug domizilierten und auch an der SIX Swiss Exchange kotierten Transocean Ltd geleast.
Greenpeace blockiert Tankstellen in London
Aus Protest gegen BP hat die Umweltorganisation Greenpeace in London Tankstellen des britischen Konzerns blockiert. Die Umweltschützer protestierten gegen die ökologische Bilanz des Öl-Konzerns. Von seinem jährlichen Umsatz von über 200 Mrd Dollar investiere BP nicht einmal 0,5 Prozent in klimafreundliche Energien, teilte Greenpeace am Dienstag mit. BP meine es nicht ernst mit dem Energiewende, kritisierte ein Greenpeace-Vertreter. Während in den kommenden Jahren 1 Mrd Dollar in erneuerbare Energien fliesse, lenke der Konzern 19 Mrd Dollar in riskante Öl-Förderprojekte. Greenpeace forderte den Stopp von Öl-Bohrungen unterhalb einer Wassertiefe von 200 Metern. (awp/mc/ps/33)