BPV: Finanzkrise trifft Versicherungen hart

Ende September hätten alle Versicherungen die Anforderungen der Solvabilität und an die gebundenen Vermögen erfüllt. «Viele Versicherungen sind nach wie vor solide», sagt Mächler. «Aber das eine oder andere Unternehmen beaufsichtigen wir intensiver». Per Ende November werde bei den Versicherungen eine neue Erhebung durchgeführt.


BPV zieht Massnahmen in Erwägung
Je nach Ergebnis werden laut Mächler Massnahmen erwogen. Zu diesen Szenarien gehörten, die Dividende ausfallen zu lassen, um die Kapitalbasis zu schützen. Möglich wäre auch der Verkauf von Beteiligungen oder den Versicherungsnehmern keine Überschüsse auszuzahlen. «Als ultima ratio besteht die Möglichkeit, das Portefeuille auf eine andere Versicherung zu übertragen», sagt Mächler. Dass eine Versicherung in Schieflage gerate, lasse sich nie vollständig ausschliessen.


Börsencrash 2002 schon wieder vergessen
«Die Versicherungen sind nun einmal nicht nur Versicherungsrisiken, sondern auch Markt- und Kreditrisiken ausgesetzt. Diese Finanzkrise wird deshalb nicht ohne Folgen an der Versicherungsindustrie vorbeigehen.» Mächler kritisiert, dass der Schrecken des letzten Börsencrashs 2002 bei den Versicherungen in den letzten beiden Jahren «teilweise am Verblassen war». So sei das BPV 2007, «als das Umfeld noch gut war», bei den Versicherungen «tatsächlich noch auf Widerstand» gestossen.


Wachstumsstrategien unter der Lupe
Einige Versicherer müssten nun ihre Wachstumsstrategie überprüfen. Mächler erwartet, dass der Bedarf an Eigenkapital «sehr deutlich» steigen wird. Dies werde auch den Wachstumsdrang hemmen. Die Versicherungen müssten ihren Eigenkapitalbedarf im Lichte der jüngsten Entwicklungen «sehr genau überprüfen».


Kein Kommentar zur Lage einzelner Versicherer
Zur Lage einzelner Unternehmen äussert sich Mächler nicht. Auf die Frage, was geschehe, wenn wie beim Lebensversicherer Swiss Life das Verhältnis von freien Mitteln zu den Verpflichtungen die Schwelle von 150% unterschreitet, sagt sie lediglich: «Unter 150% begleiten wir das Unternehmen enger. Unter 100% sind sichernde Massnahmen erforderlich.» (awp/mc/ps/05)

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