Die Schweiz wurde als Gastland zum Kongress und zur dortigen am Dienstag beginnenden Messe «E-world energy & water» eingeladen. Leuenberger machte sich für eine kombinierte Strategie zur Sicherung der Stromversorgung stark: Politik und Stromindustrie müssten auf eine Ausschöpfung des Energiepotenzials setzen, erneuerbare Energien sowie den Bau konventioneller Kraftwerke – Gaskombikraftwerde – fördern. Den Bau von Atomkraftwerken bezeichnete Leuenberger als Option. Allerdings habe in der Schweiz das Volk bei neuen Atomkraftwerken das letzte Wort.
«Keine hydroelektrische Insel im Herzen Europas mehr»
Die Bürger könnten nur von einem neuen AKW überzeugt werden, «wenn nachvollziehbar aufgezeigt wird, dass alle anderen Möglichkeiten, die Stromversorgung sicherzustellen, ausgeschöpft sind». Leuenberger betonte, dass die Schweiz, obwohl 60% ihres Stroms aus Wasserkraft produziert werde, keine «hydroelektrische Insel im Herzen Europas» mehr sei. Allein könne die Schweiz ihren Strombedarf nicht mehr decken und sei im Winter auf Importe angewiesen. Umgekehrt seien die Nachbarstaaten an sauberem Strom aus Wasserkraf interessiert.
«Groteske Situation»
«Das führt zur grotesken Situation, dass unsere Energieversorgungsunternehmen einen grossen Teil unserer Wasserkraft für gutes Geld ins Ausland exportieren und dafür günstigen Kernenergie- oder Fossilstrom einkaufen. Am saubersten ist der Schweizer-Strom nur noch in den Köpfen», sagte Leuenberger gemäss Text. (awp/mc/ps)