Britische Banker wollen in Finanzkrise stärkere staatliche Hilfe

Wie der Sender BBC am Donnerstag berichtete, wollten Chefs mehrerer Grossbanken ihre Position bei einem am selben Tag geplanten Treffen mit dem Gouverneur der Bank of England (BoE), Mervyn King, deutlich machen.


Gerüchten entgegenwirken
Dabei geht es dem Vernehmen nach neben Möglichkeiten zur stärkeren Absicherung von Krediten auch um Massnahmen gegen die Verbreitung geschäftsschädigender Gerüchte im Finanzsektor. Das Treffen wurde vereinbart, nachdem die staatliche britische Finanzaufsichtsbehörde FSA (Financial Services Authority) am Mittwoch eine Untersuchung wegen der Verbreitung von falschen Angaben über angebliche Liquiditätsprobleme bei Grossbritanniens grösster Hypothekenbank HBOS eingeleitet hatte.


HBOS-Titel auf Erholungskurs
Die Aktien von HBOS waren durch die Gerüchte am Londoner Finanzhandelsplatz um bis zu 17 Prozent gefallen, ehe sie sich wieder leicht erholten. Die FSA sah sich gezwungen zu erklären, dass Hinweise auf Probleme bei HBOS jeder Grundlage entbehrten. «Es kursieren derzeit in den Märkten eine Reihe von haltlosen und heimtückischen Gerüchten über das britische Bankensystem», hiess es in einer Stellungnahme der Finanzaufsicht. «An diesen Gerüchten ist absolut nichts dran.» Zugleich drohte die FSA Händlern, die falsche Informationen in Umlauf bringen, mit Strafverfolgung.


Notenbank stellt Geldmarkt wöchentlich zusätzlich 5 Mrd Pfund bereit
Die britische Notenbank wird dem Geldmarkt bis zum 9. April in den wöchentlichen Operationen jeweils fünf Milliarden britische Pfund zusätzlich zur Verfügung stellen. Die Auktionen würden um je fünf Milliarden Pfund aufgestockt, teilte die Bank of England am Donnerstag in London mit. Auch das heute stattfindende reguläre Geschäft werde bereits um diesen Betrag erhöht. Die Notenbank hatte erst am Montag einen Dreitages-Schnelltender im selben Umfang durchgeführt. Der Zinssatz für das Geschäft liege bei 5,25 Prozent. (awp/mc/ps)

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