Britische Wirtschaft verliert weniger an Schwung als befürchtet

Mit einem Quartalswachstum um 0,8 Prozent überraschte die britische Wirtschaft aber positiv. Zwar hatte die Rate im zweiten Quartal noch bei 1,2% gelegen. Befürchtungen einer deutlicheren Wachstumsabschwächung wurden aber nicht bestätigt. Im Jahresvergleich wuchs die britische Wirtschaft im dritten Quartal um 2,8%, nach einem Zuwachs von 1,7%im Vorquartal.


Bausektor als Wachstumstreiber
Wie neue Daten des nationalen Statistikamtes zeigen, ist das Wachstum vor allem durch den Bausektor beflügelt worden. Hier legte die Produktion im dritten Quartal um elf Prozent zu. Das Wachstum im Dienstleistungssektor lag wie im Vorquartal bei 0,6 Prozent, während die Industrieproduktion etwas schwächer expandierte. Volkswirte zeigten sich von dem robusten Gesamtwachstum beeindruckt, verwiesen aber zugleich auf die drastischen Sparmassnahmen der Regierung, die das Wachstum vor allem im kommenden Jahr belasten dürften.


Bank of England uneins
Bis zuletzt hatte es an den Märkten Spekulationen um eine zusätzliche Lockerung der bereits stark expansiven Geldpolitik in Grossbritannien gegeben. Die britische Notenbank hatte sich jüngst uneinig gezeigt: Während die meisten Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses derzeit eine weitere Lockerung nicht für nötig halten, hatte es beim letzten Zinsentscheid eine Stimme für eine lockere und eine Stimme für eine straffere Geldpolitik gegeben.


Deutliche Marktreaktionen
An den Finanzmärkten sorgten die neuen Wachstumszahlen für deutliche Reaktionen: So legte das britische Pfund sowohl zum Euro als auch zum Dollar sprunghaft zu und stieg jeweils auf Tageshöchststände. An den Anleihemärkten reagierten die Staatspapiere indes mit deutlichen Kursabschlägen. Händler führten dies vor allem darauf zurück, dass mit den Daten die Wahrscheinlichkeit einer geldpolitischen Lockerung in Grossbritannien gesunken sei. (awp/mc/ps/10)

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