Das berichtet das «Wall Street Journal Europe» am Montag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Eine Gruppe italienischer Investoren wird der Zeitung zufolge an diesem Montag ein formales Angebot für die italienische Fluggesellschaft abzugeben. Ziel sei es, Altitalia mit der kleineren Air One zu verschmelzen, hiess es weiter. Jüngsten Presseberichten zufolge aus Italien verhandeln Lufthansa und Air France-KLM bereits mit der Airline über eine mögliche Partnerschaft. Beide Interessenten hätten gleiche Chancen, sagte der zukünftige Chef der neuen Alitalia, Roberto Colaninno, in einem Interview.
Alitalia: Schulden von rund 1,2 Milliarden Euro
Am Freitagabend hatte Alitalia mitgeteilt, dass sich die Schulden mittlerweile auf knapp 1,2 Milliarden Euro belaufen. Bereits seit Mai kann die Gesellschaft nur dank eines «Überbrückungskredits» von 300 Millionen Euro überleben, den die italienische Regierung zugesagt hatte. Derzeit ist Alitalia noch zu 49,9 Prozent in Staatsbesitz.
Änderung des bestehenden Insolvenzrechts
Bereits am Donnerstag hatte das Kabinett in Rom mit einer Gesetzesänderung den Weg für die Rettung der Alitalia freigemacht. Einem Plan der als Berater verpflichteten Banca Intesa zufolge wird eine neue Betreibergesellschaft nur die rentablen Bereiche der Alitalia übernehmen. 16 Investoren wollen rund eine Milliarde Euro in das neue Unternehmen pumpen. Die unrentablen Aktivitäten mit den Altschulden sollen hingegen unter Insolvenzrecht gestellt werden. Dazu war jedoch eine Änderung des bisher gültigen Insolvenzrechts nötig. (awp/mc/ps/21)