Dies teilte sie am Freitag in Brüssel mit. Daneben gibt es – als eine Besonderheit – eine zweite Anmeldung der Fusion, diesmal unter der Voraussetzung, dass der russische Stahlmilliardär Alexej Mordaschow über seine Holding Sungrebe das zusammengeschlossene Unternehmen mehrheitlich kontrollieren wird. Diese Prüfung ist bis zum 13. Juli angesetzt.
Zeitverzögerungen vermeiden
Welche der beiden Prüfungen letztlich bis zu einer Kommissions- Entscheidung fortgeführt wird, ist derzeit noch offen. Ein Sprecher von EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes sagte, dieser Weg sei offensichtlich von den Unternehmen gewählt worden, um Zeitverzögerungen durch eine mögliche Neuanmeldung der Fusion in Brüssel zu vermeiden. Die Unternehmen könnten jederzeit eine Anmeldung zurückziehen.
Von Experten aus eine Abwehrmassnahme
Eine Fusion von Arcelor mit SeverStal wird von Experten als Abwehrmassnahme gegen eine feindliche Übernahme Arcelors durch Mittal Steel gesehen. Mordaschow soll nach bisherigen Plänen im Gegenzug zur Übertragung seiner SeverStal-Anteile an Arcelor und für eine Barzahlung von 1,25 Milliarden Euro einen Anteil von 32 Prozent von Arcelor bekommen. Der russische Tycoon will mittelfristig seinen Anteil an dem luxemburgischen Stahlkonzern auf 45 Prozent aufstocken.
Mittal gibt nicht auf
Mittal präsentierte unterdessen Arcelor die Planungen für eine Fusion. Das sei bereits am Donnerstag geschehen, sagte ein Arcelor- Sprecher am Freitag in Luxemburg. Thema sei auch die Bewertung der Mittal-Aktie gewesen. Bei der Gesprächen sei es allerdings nicht um ein neues Übernahmeangebot von Mittal gegangen, hiess es in Arcelor nahestehenden Kreisen.
Mittal wartet ebenfalls auf grünes Licht
Mittal gewann den früheren US-Justizminister John Ashcroft als Lobbyisten im Kampf um Arcelor, wie ein Mittal-Sprecher in Paris bestätigte. Mittal braucht für eine Arcelor-Übernahme grünes Licht des US-Justizministeriums ebenso wie Arcelor für die Fusion mit SeverStal. (awp/mc/ab)