Renten nicht gefährdet
Die Rentenbeziehenden müssten denn auch keine Angst haben. Ihren laufenden Verpflichtungen könnten die Kassen durchaus nachkommen. Die Situation sei für jede Kasse verschieden, je nachdem, wie sich ihre Versicherten altersmässig zusammensetzten, sagte Rohrbach.
Unterschiedliche Ellen
Für eine Kasse mit vorwiegend jungen Versicherten sei eine Unterdeckung weniger gravierend als eine Kasse, bei der die meisten Versicherten in fortgeschrittenem Alter seien. Eine Unterdeckung könne denn auch unterschiedlich lange toleriert werden. Es gebe verschiedene Massnahmen, um Gegensteuer zu geben. Bei der einen Kasse genüge es, Geduld zu haben und auf bessere Zeiten zu warten. Bei anderen seien griffige Massnahmen unabdingbar.
Sanierungsbeiträge «nicht die erste Massnahme»
Möglich seien etwa eine Änderung der Anlagestrategie, ein Verzicht auf den Teuerungsausgleich und andere freiwillige Leistungen oder eine Anpassung der überobligatorischen Leistungen. Es könne ab auch von den Versicherten ein Sanierungsbeitrag erhoben werden – laut Rohrbach ist dies aber «nicht die erste Massnahme».
Pictet-BVG-Indizes bestätigt Verluste
Über allfällige Massnahmen entscheiden jeweils das paritätische oberste Organ einer Kasse. Dieses wird beraten von einem externen Experten für berufliche Vorsorge, den jede Kasse haben muss, wie Rohrbach sagte. Dass die Verluste für die Kassen 2008 gross waren, geht aus den Pictet-BVG-Indizes hervor. Sie sind Abbilder von Portfolios mit Aktien, Obligationen, Immobilien und alternativen Anlagen wie Hedge-Funds und Private Equity. Je nachdem, welche Referenzwerte man heranzieht, liegen die Verluste höher oder tiefer.
Verluste je nach Index von bis zu 31 Prozent
Nimmt man die laut Rohrbach massgebenden BVG-Indizes 2000, so ergeben sich für 2008 Verluste von 9,88% (bei einem Aktienanteil von 25%), 17,28% (Aktienanteil 40) und 26,63% (Aktienanteil 60). Verwendet man die BVG-Indizes 2005, so liegen die Verluste gar bei 11,5%, 20,1% beziehungsweise 31%. (awp/mc/ps/19)