Der Umsatz des Unternehmens reduzierte sich im ersten Quartal um 6,9% auf 615,8 Mio CHF; währungsbereinigt resultierte dagegen ein leichtes Plus von 0,1%. Der Auftragseingang lag um 44,2% tiefer bei 416,3 Mio CHF, oder -39,0% währungsbereinigt, teilte der Industriekonzern mit. Mit den Zahlen hat Bucher die Markterwartungen der ZKB und der Bank Vontobel beim Umsatz verfehlt, beim Auftragseingang jedoch übertroffen. Die ZKB erwartete beim Umsatz 606,0 Mio und Vontobel 568,5 Mio CHF. Beim Auftragseingang lagen die Prognosen bei 597,0 Mio bzw. 593 Mio CHF.
Jetzt auch Kuhn Group von Wirtschaftskrise erfasst
Nachdem das Zugpferd von Bucher, der Landmaschinenbereich Kuhn Group, vom Abschwung im vierten Quartal 2008 verschont geblieben war, wurde die Sparte im ersten Quartal 2009 nun auch von der Wirtschaftskrise erfasst und musste einen Rückgang der Auftragseingänge um 55% hinnehmen. Neben der generellen Verunsicherung, führten Finanzierungsprobleme sowie fallende Milchpreise zu zurückhaltender Investitionsbereitschaft bei Händlern und Landwirten. Von den Hauptmärkten sei insbesondere Nordamerika, von den früheren Wachstumsmärkten Osteuropa und Russland betroffen. Einzig Brasilien habe sich bisher dem Abschwung entzogen.
Bisher nicht von Konjunkturprogrammen profitiert
In der Sparte Municipal, die Kommunalfahrzeuge und Winterdienstausrüstungen produziert, ging der Auftragseingang um rund ein Drittel zurück. Von den staatlichen Konjunkturstützungsmassnahmen der Regierungen habe das Unternehmen bisher nicht profitieren können und die privaten Betreiber von Kehrfahrzeugflotten blieben weiterhin zurückhaltend.
Sparte Process: Für 2010 bis 2013 zuversichtlich
Fallende Preise infolge einer Überproduktion von Apfelsaftkonzentrat im Vorjahr sowie die angekündigten, aber noch nicht umgesetzten Richtlinien für Subventionen für französische Weinproduzenten, hätten den Rückgang des Auftragseingangs in der Sparte Process verstärkt. Aufgrund der starken Marktposition und des hohen Umsatzanteils in Frankreich dürfte die Division von den Subventionen profitieren können und zeigt sich für die Jahre 2010 bis 2013 zuversichtlich.
Hydraulics stark von Abschwung betroffen
Bucher Hydraulics ist als Zulieferer vom Abschwung besonders betroffen. Der forcierte Abbau der zum Teil hohen Lagerbestände in der ganzen Lieferkette habe den Abwärtstrend des Geschäftsgangs zusätzlich verstärkt. Erste Anzeichen wiesen jedoch darauf hin, dass der Lagerabbau im zweiten Quartal zum Stillstand kommen könnte.
Unsichere Prognosen
Nach Darstellung von Bucher sind die Prognosen für das ganze Jahr angesichts der mangelnden Vorhersehbarkeit des Geschäftsgangs in der zweiten Jahreshälfte äusserst schwierig und dementsprechend unsicher. Der Konzern erarbeite deshalb auf verschiedenen Szenarien basierende Massnahmenpläne, deren Umsetzung an den Geschäftsgang gekoppelt seien. Das Unternehmen hält weiterhin an den im März publizierten Prognosen fest: Der Konzern erwartet für 2009 einen Umsatz unter Vorjahr sowie ein tieferes Betriebs- und Konzernergebnis. (awp/mc/pg/10)