Buchhandel: Migros-Tochter Ex Libris verlängert Preisbrecherei

Dies erklärte SBVV-Geschäftsführer Dani Landolf am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Ex Libris-Sprecher Roger Huber widerspricht entschieden: Das Unternehmen finanziere sich zu 100% selbst. Die Buchhändler und Verleger seien sich bloss «freien Wettbewerb nicht gewohnt», sagte Huber. Die meisten Buchhändler in der Schweiz wollten wieder ein Gesetz zur Buchpreisbindung, heisst es im Communiqué, während Ex Libris nicht klar sei, was «überhöhte Buchpreise» mit Kultur zu tun hätten.


Keine Dumpingklage
Der SBVV sieht in den Ex Libris-Abschlägen eine Bedrohung für die Existenz vieler Buchhandlungen und nennt das Vorgehen der Migros-Tochter eine «Katastrophe». Eine Dumpingklage wurde geprüft, jedoch als chancenlos fallen gelassen.


«Akt der Verzweiflung»
Hängig ist eine Klage des SBVV gegen Ex Libris wegen unlauteren Wettbewerbs und Verletzung der Preisbekanntgabe. In einem Anfang September erschienenen Inserat des Discounters wurde Franz Hohlers neues Buch, das erst als Hardcover-Ausgabe erhältlich ist, als günstiges Taschenbuch angepriesen. Ex Libris räumte einen Fehler ein und entschuldigte sich. Die Strafanzeige bezeichnete Mediensprecher Huber damals als «Akt der Verzweiflung». Bis ein Entscheid der Gewerbepolizei in der Sache vorliegt, kann es gemäss SBVV noch mehrere Monate dauern. (awp/mc/ps/26)

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