Buffett hatte etwa den Mischkonzern General Electric und Banken wie Goldman Sachs in der Finanzkrise mit frischem Geld versorgt. An ihrer Genesung verdient er nun kräftig mit. Auf alten Höhen ist Berkshire Hathaway damit aber noch nicht angekommen. In der Spitze hatte die Holding im Jahr mehr als 13 Milliarden Dollar verdient.
«Ideale Zeit für Investoren»
Er glaube weiter daran, dass sich die Wirtschaft mit der Zeit erhole, liess Buffett seine Aktionäre am Samstag wissen. «Es ist eine ideale Zeit für Investoren: Ein Klima der Furcht ist ihr bester Freund», schrieb der 79-Jährige in seiner bekannt bildlichen Sprache. Rückschläge wollte er indes nicht ausschliessen. Vor einem Jahr hatte die Finanz- und Wirtschaftskrise das Jahresergebnis auf knapp 5,0 Milliarden Dollar schmelzen lassen. Im Schlussquartal war Berkshire Hathaway sogar nur knapp an roten Zahlen vorbeigeschrammt. Vor allem der Wert der Beteiligungen war drastisch gefallen. Zwischenzeitlich haben sich die Märkte wieder etwas erholt.
Neu Hauptaktionär von Munich Re
Berkshire Hathaway hat rund 80 eigene Töchter und hält Beteiligungen an einer ganzen Reihe von namhaften Grosskonzernen, vor allem aus der Finanzindustrie. Erst jüngst war die Holding zum Hauptaktionär der weltgrössten Rückversicherung Munich Re aufgestiegen und hatte die Eisenbahn-Gesellschaft Burlington Northern Santa Fe übernommen. Das 44 Milliarden Dollar schwere Geschäft war Buffetts bislang grösster Deal.
Weite Teile des Imperiums kränkeln
Weiten Teilen des verzweigten Buffett-Imperiums geht es weiterhin schlecht, besonders den Töchtern im Dienstleistungsgeschäft, dem Handel und der Industrie. Als Stütze erwiesen sich ein ums andere Mal die Versicherungen. 2009 setzte das Konglomerat 112,5 Milliarden Dollar um. 286.000 Menschen arbeiteten direkt für Buffett. Zu den bekanntesten Töchtern zählen die Versicherung Geico und der Bekleidungshersteller Fruit of the Loom.
Kultfigur
Buffett ist für unzählige Anleger in Amerika und aller Welt eine Kultfigur. Er bewies bei seinen Geldanlagen immer wieder den richtigen Riecher und erhielt deshalb den Spitznamen «Orakel von Omaha». Sobald er in ein Unternehmen investiert, ziehen unzählige andere Geldgeber nach. Viele machte er damit reich. Das sogenannte A-Papier von Berkshire Hathaway ist die teuerste Aktie der Welt. Nach einem Einbruch in der Krise legte sie zuletzt kräftig zu. Seit Jahresbeginn hat sie sich von 100.000 auf knapp 120.000 Dollar verteuert. Bei Buffetts Übernahme der kleinen Textilfirma Berkshire Hathaway in den 1960er Jahren, dem Beginn der Erfolgsgeschichte, hatte das Papier sieben Dollar gekostet.
«Baby-Berkshires»
Für Kleinanleger hat Buffett zwischenzeitlich die sogenannte B-Aktie aufgelegt. Die «Baby-Berkshires» haben drastisch weniger Stimmrechte, kosten dafür aber auch nur gute 80 Dollar. Seit der Übernahme der Eisenbahn-Gesellschaft Burlington Northern ist Berkshire Hathaway auch im wichtigen Börsenindex S&P 500 vertreten. (awp/mc/ps/09)