Die Bundesanwaltschaft hat im Zusammenhang mit einem Kokainhändlerring auf rund einem Dutzend Schweizer Banken insgesamt 31 Millionen Franken blockiert. Die Bundespolizei eröffnete eine Untersuchung.
Zusammenarbeit mit Spanien und Andorra: Bundesanwalt Valentin Roschacher (Foto: pd)
Ermittelt wird wegen Verdachts auf Verstoss gegen das Betäubungsmittelgesetz, Geldwäscherei und Zugehörigkeit zu einer kriminellen Organisation. Peter Lehmann, Sprecher der Bundesanwaltschaft, bestätigte entsprechende Angaben der Zeitung «Tribune de Genève».
Vermögensverwalter der Banca del Gottardo der Geldwäscherei verdächtigt
Der Bundesanwalt hat auch eine Untersuchung gegen einen Vermögensverwalter der Banca del Gottardo in Genf eröffnet. Dieser wurde im September 2004 verhaftet und später gegen eine Kaution auf freien Fuss gesetzt. Die Bundesanwaltschaft verdächtigt ihn der Geldwäscherei.
In die Ermittlungen sind die Behörden von Spanien und Andorra involviert. Am 28. Juni 2004 waren auf einem Segelschiff im Hafen von Barcelona 429 Kilogramm Kokain beschlagnahmt worden. Das Schiff verkehrte zwischen der Karibik und Spanien. Die Behörden von Andorra hatten im Februar 2003 verdächtige Bewegungen auf Bankkonten registriert. Grosse Beträge wurden auf Konten in Andorra und Genf überwiesen. Die Ermittler aus Andorra benachrichtigten die Schweizer Behörden und erhielten Rechtshilfe. In der Schweiz wurden 2004 zusätzliche Untersuchungen eingeleitet.
Der Marktwert des Kokains beträgt rund 20 Millionen Franken. Die spanische Justiz hat 13 Personen angeklagt. 11 befinden sich noch in Untersuchungshaft. In Andorra wurden 22,5 Millionen Franken blockiert. Laut den spanischen Ermittlern war der Drogenhändlerring seit Jahren aktiv.
(SF DRS, MC hfu)