Laut Dombret kann ein Teil des benötigten Eigenkapitals durch einbehaltene Gewinne aufgebracht werden. Allerdings würden auch Kapitalerhöhungen notwendig sein. Im September hatte der «Spiegel» berichtet, allein die zehn grössten deutschen Banken benötigten rund 50 Milliarden Euro frisches Kapital. Dabei berief sich das Magazin auf eine interne Erhebung der Bundesbank. Der Chef des Bankenrettungsfonds Soffin, Hannes Rehm, ging damals nach einem Bericht der Wirtschaftszeitung «Euro am Sonntag» sogar von einem Kapitalbedarf in Höhe von 200 Milliarden Euro für alle deutschen Banken wegen Basel III aus.
«Es gibt keinen Grund zur Entwarnung»
Dombret warnte in dem Interview im «Manager Magazin» davor, die Finanzkrise frühzeitig abzuhaken. «Wir sind im vierten Jahr der Krise. Es gibt keinen Grund zur Entwarnung.» Die schwierige Haushaltslage in vielen Industriestaaten sei eine erhebliche Belastung für die Stabilität des Finanzsystems. Die niedrigen Zinsen im Euro-Raum brächten zugleich neue Risiken. «Wir müssen sehr genau schauen, wo sich neue Blasen entwicklen können.» (awp/mc/ss/21)