Bundesbank-Präsident Weber: Deutschland muss Reformweg weitergehen

Es bleibe zu hoffen, dass die neu zu bildende Regierung die Konsolidierung der Staatsfinanzen sofort mit hoher Priorität verfolge. Der europäische Stabilitäts- und Wachstumspakt sei bereits angeschlagen, sagte Weber. «Die Konsolidierung hat Vorfahrt vor erneuten Steuersenkungen.»


Vorübergehender Rückgang der Inflation
Die Globalisierung der Weltwirtschaft werde tendenziell zu einer Dämpfung der Inflation führen, sagte Weber. Auch werde die Zusammenarbeit der Zentralbanken enger werden. Aussagen zur Zinspolitik machte der Bundesbankpräsident nicht.


Druck auf Löhne wird bleiben
«China kann das internationale Verhältnis von Kapital und Arbeit deutlich verändern», sagte der Bundesbank-Präsident. Der Druck auf Löhne und Arbeitsplätze in Deutschland werde anhalten. Allerdings bringe die Globalisierung für den Verbraucher a uch Vorteile. Die Preise für die angebotenen Produkte würden sinken. Zudem habe der deutsche Anleger mehr Möglichkeiten.


Lohngefälle innerhalb der EU wird zunehmen
Zum möglichen Beitritt der Türkei zur Europäischen Union äusserte sich Weber nicht direkt. «Das Gefälle bei den durchschnittlichen Einkommen innerhalb der Gemeinschaft würde grösser werden», sagte er. Ob dies gewollt sei, sei eine politische Entscheidung. Es gehe um die Frage, ob die Beziehungen vertieft werden sollten oder ob die Europäische Union erweitert werde. «Diese Entscheidung muss zeitnah getroffen werden.» (awp/mc/th)

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