Bundesrat Couchepin tritt zurück
Der Augenblick für den Rücktritt per Ende Oktober sei günstig. Er wolle die Abstimmung vom 27. September über die Sanierung der Invalidenversicherung (IV) nicht mit einer Diskussion über seine Person belasten. Zudem wolle er noch die dringlichen Massnahmen zur Krankenversicherung durchbringen.
Genug Zeit für Nachfolgeregelung
Zudem habe die FDP nun genug Zeit, seine Nachfolge vorzubereiten, sagte Couchepin weiter. Länger habe er mit der Rücktrittsankündigung nicht zuwarten können, weil er zuerst das Parlament habe informieren wollen. Als Wahlgremium für den Bundesrat habe die Bundesversammlung seiner Ansicht nach auch das Anrecht, zuerst über einen Rücktritt eines Regierungsmitglieds informiert zu werden.
11 Jahre im Bundesrat
Nach seiner Wahl in die Landesregierung am 11. März 1998 leitete Pascal Couchepin vom 1. April 1998 bis 31. Dezember 2002 das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement. Am 1. Januar 2003 übernahm er das Eidgenössische Departement des Innern (Soziale Sicherheit, Gesundheitswesen, Bildung und Forschung, Kultur). In den Jahren 2003 und 2008 war Pascal Couchepin Präsident der Schweizerischen Eidgenossenschaft.
19 von 22 Abstimmungskampagnen gewonnen
Vor seinem Eintritt in den Bundesrat konzentrierte sich die politische Karriere von Pascal Couchepin auf die Exekutive der Stadt Martigny, der er ab 1968 als Mitglied und von 1984 bis zu seiner Wahl in den Bundesrat als Stadtpräsident angehörte. Von 1979 bis 1998 war er zudem Mitglied des Nationalrates. Im Namen des Bundesrates führte Pascal Couchepin 22 Abstimmungskampagnen, von denen 19 gewonnen wurden. Mit dem Rücktritt beendet Couchepin damit seine 41-jährige politische Karriere, in deren Verlauf er – ohne Niederlage – 27 Mal vom Volk oder Parlament gewählt wurde.(EDI/awp/mc/pg)