«Für die innovativen Bauern habe ich keine Angst», sagt Merz in einem im «Tages-Anzeiger» (Ausgabe 24.6.) erschienenen Interview. Die Milchwirtschaft könne mit Jogurt und Käse einen Mehrwert erzeugen, was sie es etwa mit dem Appenzeller Käse bereits erfolgreich praktiziere.
Begleitmassnahmen bei einer Marktöffnung
«Wer hingegen im Rheintal Salat anbaut, schafft gegenüber dem Salat von der Insel Reichenau in Deutschland keinen Mehrwert», sagt Merz. Bei einer allfälligen Marktöffnung müsse der Bund für diese Bauern über Begleitmassnahmen nachdenken. Dabei dürfte es laut Merz um einen Betrag in der Grössenordnung von einer Milliarde Franken gehen.
Kampf gegen die Hochpreisinsel Schweiz
Ob mit oder ohne Freihandelsabkommen – das Preisgefüge werde mittelfristig so oder so sinken, befindet Merz. Die Grossverteiler hätten der Hochpreisinsel Schweiz bereits den Kampf angesagt.
Mehr Wettbewerb mit Vorbehalt
Derweil Merz in der Landwirtschaft für mehr Wettbewerb plädiert und sich für die Beseitigung der technischen Handelshemmnisse ausspricht, mahnt er bei den Parallelimporten patentgeschützter Medikamente zu Vorsicht. Die Pharmabranche gehöre zu den wichtigsten Exportzweigen der Schweiz. Dazu müsse man Sorge tragen.
Starker Patentschutz für die Pharmaindustrie
«Um kompetitiv zu bleiben», sei die Pharmabranche auf einen starken Patentschutz angewiesen, sagt er mit Blick auf die «enorm lange Entwicklungsdauer» der Pharmaprodukte. Die Bauern dagegen hätten ein anderes Problem: Um bestehen zu können, müssten sie vermehrt spezielle Produkte entwickeln. (awp/mc/ab)