Bundesrat sieht in der Liberalisierung von DL-Branchen Wachstumspotenzial

Der Bericht zur Liberalisierung der Dienstleistungen wurde im Rahmen des Wachstumspakets des Bundesrates erstellt. Heute arbeiten 72,3% der Beschäftigten in der Schweiz im Dienstleistungssektor. Dessen Anteil an der volkswirtschaftlichen Bruttowertschöpfung beträgt ebenfalls über 70%.


Vergleich mit EU-Stand
Der Bericht untersucht Wachstumspotenziale von Reformen in Dienstleistungsbranchen in der Schweiz. Dabei vergleicht er den Liberalisierungsstand mit dem durchschnittlichen Stand in der EU der 15 und mit branchenspezifischen «best practice»-Strategien von besonders liberal regulierenden EU-Staaten.


Grosser Liberalisierungsrückstand
Im ersten Vergleich weist die Schweiz einen grossen Liberalisierungsrückstand bei der Elektrizitätsversorgung auf. Bei den Postdiensten, der Telekommunikation, dem Personenschienenverkehr und den Versicherungsdienstleistungen hat sie nur einen leichten Rückstand.


Im Vergleich zur «best practice» ist die Schweiz stark im Rückstand bei der Elektrizitätsversorgung, der Telekommunikation, den Postdiensten und dem Personenschienenverkehr. Einen leichten Rückstand zeigen Detail- und Grosshandel, Versicherungen, Gesundheits- und Bildungswesen.


«best practice»- Land bei Dienstleistungen
Keinen Rückstand der Schweiz findet der Bericht im Schienengüterverkehr und bei den unternehmensbezogenen Dienstleistungen. Bei der Regulierung von Bankdienstleistungen wird die Schweiz von einer der Studien gar als «best practice»-Land bezeichnet.


Schweiz selbst kann Vorteile schaffen
Im Rahmen des Berichts wurden drei quantitative Studien in Auftrag gegeben. Sie kommen zum Schluss, dass es vor allem die Liberalisierung in der Schweiz selbst und in geringerem Ausmass diejenige in der EU ist, die für das Erzielen der wirtschaftlichen Vorteile in der Schweiz entscheidend sind.


Wirtschaftliche Verflechtung mit EU verstärken
Eine Liberalisierung würde die wirtschaftliche Verflechtung mit der EU verstärken. In einem optimalen Szenario schätzen zwei Modelle, dass bei einer Liberalisierung in fünf Dienstleistungsbranchen ein einmaliger Wachstumseffekt in Höhe von etwa 2% des Bruttoinlandprodukts erzielt werden könnte. (awp/mc/ab)

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