Für die Schweiz mit ihrer mittelgrossen Volkswirtschaft seien die internationalen Regeln der WTO besonders wichtig, hält der Bundesrat fest. Dies gelte umso mehr, als mit der Mehrheit der Handelspartner – namentlich mit den USA, Japan, Brasilien, China und Indien – noch keine Freihandelabkommen bestünden.
Nach Ansicht des Bundesrates dürfen die Errungenschaften des WTO- Systems nicht aus Mangel an Verhandlungserfolgen leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden. Die Schweiz sei bereit, einen namhaften Beitrag zum erfolgreichen Abschluss der DOHA-Runde zu leisten. Auch ihre Handelspartner müssten indessen zu Konzessionen Hand bieten.
Gleichwertiger Zugang zu den Märkten
Mit Freihandelsabkommen will die Schweiz ihren Unternehmen gegenüber der Konkurrenz namentlich aus der EU, den USA und Japan gleichwertigen Zugang zu den Märkten verschaffen. 2006 traten so EFTA-Abkommen mit Tunesien und Südkorea in Kraft. Anfang 2007 folgte das Abkommen mit Libanon. Jenes mit Ägypten kann dieses Jahr unterzeichnet werden.
Verhandlungen mit Algerien, Indonesien, Kolumbien und Peru
In den nächsten Monaten tritt ein Freihandelsabkommen mit Südafrika in Kraft. Mit Japan sind Explorationen im Gange, mit den USA wurde ein bilaterales Zusammenarbeitsforum für Handel und Investitionen gegründet. In Vorbereitung sind zudem Verhandlungen mit Algerien, Indonesien, Kolumbien und Peru.
BRIC-Länder verstärkt im Fokus
Immer wichtiger für die Schweizer Wirtschaft werden die Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien und China (BRIC). Sie haben seit 1995 ihren Anteil am weltweiten Handel auf fast zehn Prozent verdoppelt und sind mittlerweile für ein Viertel des Weltwirtschaftswachstums verantwortlich.
1995 machten die Einfuhren aus den BRIC-Ländern in die Schweiz erst 2,4% aus, zehn Jahre später bereits 3,3%. Bei den Schweizer Exporten erhöhte sich der Anteil der BRIC-Länder um fast 70% auf 4,7%. Ausser in Brasilien haben die Schweizer Direktinvestitionen stark zugenommen, in Russland um 200, in Indien um 80 und in China um 70%.
Leuthard 2007 in Brasilien und China
Um den Marktzugang und den Investitionsschutz für Schweizer Firmen zu verbessern, hat der Bundesrat für die vier BRIC Staaten Ende 2006 länderspezifische Strategien verabschiedet. Volkswirtschaftsministerin Doris Leuthard wird dieses Jahr Brasilien und China besuchen und in der Schweiz die Handelsminister aus Russland und Indien empfangen. (awp/mc/pg)