Burkhalter will mit IPO-Mitteln Schulden tilgen und Akquisitionen bezahlen

Mit dem Gang an den Aktienmarkt sollen 78 bis 89 Mio CHF in die Kassen gespült werden, womit Burkhalter Schulden bezahlen und sich den Rücken für Zukäufe freimachen will. «Nach zwei Management-Buy-Outs trägt die Gruppe Restschulden mit sich», sagte Verwaltungsratpräsident Gaudenz Domenig am Montag. «Mit dem Börsengang sollen diese auf einen Schlag getilgt werden.» Die Nettoverschuldung des Elektroinstallateurs betrug per Ende April insgesamt 80,3 Mio CHF.


Preisspanne 120 bis 136 Franken
Die Preisspanne für die angebotenen Namenaktien der Zürcher Gruppe beträgt 120 CHF bis 136 CHF. Die Zeichnungsfrist beginnt am (heutigen) Montag. Das voraussichtliche Ende der Zeichnungsfrist wird am 18. Juni sein. Der erste Handelstag am 20. Juni, wie es am Montag hiess. Es werden demnach bis zu 651’665 Namenaktien (davon Mehrzuteilungsoption: 77’723 Namenaktien) von je 20 CHF Nennwert angeboten. Bei der angegebenen Preisspanne würde die Marktkapitalisierung der Burkhalter Gruppe zwischen 137,7 Mio CHF und 156,1 Mio CHF liegen.


Lohnende Übernahmeziele ausgemacht
Burkhalter beabsichtigt, das Netz von Niederlassungen zu verdichten und so Marktanteile zu gewinnen. VR-Präsident Domenig sieht den gegenwärtigen Marktanteil von Burkhalter bei 8% bis 9%. Derzeit rangiere das Unternehmen gemeinsam mit Atel Installationstechnik und Etavis unter den Top 3 der Branche in der Schweiz. Lohnende Akquisitionsziele macht der VR-Präsident bei Unternehmen mittlerer Grösse und kleineren Gesellschaften aus.


Derzeit sind unter dem Dach der Burkhalter Holding 36 Gesellschaften mit insgesamt 76 Niederlassungen zusammengefasst. Konzernchef Marco Syfrig schliesst nicht aus, nach einem Zeitraum von fünf Jahren 30 Unternehmen zu übernehmen. «Derartige Akquisitionen brauchen nicht so viel Cash», sagte er. Expansionsmöglichkeiten gibt es nach Darstellung von Domenig in der Ost- und Zentralschweiz. «Hier können wir gut zulegen.» Einen Schritt über die Grenzen hinaus hält er für wenig wahrscheinlich. «Die Schweiz verstehen wir.»


Zurückhaltung beim Ausblick
Hinsichtlich der zu erwartenden finanziellen Entwicklung hält sich Burkhalter weitgehend bedeckt. Das künftige Umsatzwachstum sieht der Konzernchef «moderat über BIP». 2007 erzielte Burkhalter mit über 2’700 Beschäftigten einen Umsatz von 410 Mio CHF. Das EBIT werde überproportional zulegen. 2007 lag das Betriebsergebnis bei 19,5 Mio CHF.


Für das laufende Jahr erwartet Syfrig einen Gewinnsprung, eine Verdoppelung schloss er allerdings aus. Der CEO gibt zu bedenken, dass der zu erwartende kräftige Gewinnanstieg mit Hilfe eines Immobilienverkaufs «im mittlere einstelligen Millionenbereich» und wegen der niedrigeren Zinsen zustande kommen werde. Für das Geschäftsjahr 2009 geht er wiederum von einer «normalen Wachstumsrate» aus. (awp/mc/pg)

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