Cablecom: Italienische Regierung interveniert bei Leuenberger

Die italienische Regierung hatte um den Termin beim Chef des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) gebeten, wie UVEK-Sprecher André Simonazzi eine entsprechende Information der Nachrichtenagentur SDA bestätigte.


Grosser Ärger bei der italienischen Gemeinde
Der grösste Kabelnetzbetreiber der Schweiz will im Laufe des Jahres in der Deutschschweiz sechs Fernsehsender nur noch digital ausstrahlen. Unter den Sendern, die Cablecom vom analogen Netz nehmen will, sind auch «Rai Uno» und «Canale 5». Wer diese künftig noch empfangen will, muss für den digitalen Empfang tiefer in die Tasche greifen. Mit seinen Abbau-Plänen hat sich Cablecom den Unmut der in der Deutschschweiz lebenden Tessiner und der italienischen Gemeinde in der Schweiz von etwa einer halben Million Menschen auf sich gezogen.


Minimalangebot könnte über RTVG verankert werden
Eine Intervention seitens der Bundes bei einer Privatfirma wie Cablecom komme nicht in Frage, sagte UVEK-Sprecher Simonazzi. Der Bund wehre sich ausserdem nicht gegen den Wechsel von analog auf digital. Dieser sei «unabwendbar». Ein Minimalangebot von Sendern auf dem Analognetz könnte gemäss dem Sprecher aber im neuen Radio- und Fernsehgesetz (RTVG) verankert werden. Der Bundesrat werde sich mit diesem Thema befassen.


Nächste Abbaurunde steht fest
Cablecom treibt derweit seine Pläne weiter voran: Mitte Jahr will der Quasi-Monopolist den geplanten Abbau von Analogsendern für die Westschweiz bekannt geben. Am Dienstag hatte Cablecom-Chef Rudolf Fischer per Interview in der «Berner Zeitung» und in der Fernsehzeitschrift «Tele» bereits die nächste Abbau-Runde angekündigt. 2008 und 2009 sollen sechs weitere Analog-Sender ins digitale Netz verschoben werden. (awp/mc/pg)

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