Die Schlüssel kursieren nun im Internet. Cablecom und der Lieferant des Verschlüsselungssystems Nagravision, die Waadtländer Kudelski-Gruppe, haben rechtliche Schritte eingeleitet. In der Schweiz sind vier Verfahren hängig.
Cablecom und Kudelski bekämpfen Problem
Vergangenes Jahr war es Hackern bereits gelungen, das Nagravision-System für den deutschen Bezahlsender Premiere zu knacken. Cablecom und Kudelski stünden in Kontakt, um das Problem zu bekämpfen, sagte Cablecom-Sprecher Wüthrich.
Neue Runde im Preiskampf
Cablecom läutet eine neue Runde im Preiskampf der Schweizer Telekombranche ein und lanciert eine 24-Stunden-Flatrate. Mit der Anschlussgebühr von 23 CHF in Monat kann man ab Montag so lange ins Schweizer Festnetz telefonieren, wie man will. Wer noch eines der anderen Cabelcom-Produkte Digital TV oder Hispeed Internet zahlt, den kostet die Telefon-Flatrate nur 20 CHF im Monat, wie das Unternehmen am Sonntag bekannt gab. Zusätzlich verrechnet werden jedoch weiterhin Anrufe auf Mobiltelefone, ins Ausland oder auch auf Dienstleistungsnummern.
Eine neue Ära
Mit der Aktion läute Cablecom eine neue Ära ein. Der Konzern wolle seine Marktposition ausbauen, sagte Cablecom-Chef Rudolf Fischer in einem Interview mit dem «SonntagsBlick» (SoBli, Ausgabe 18.3.). «2004 haben wir Gratistelefonie am Abend und am Wochenende eingeführt. Jetzt machen wir den nächsten Schritt.»
Noch grosses Potenzial vorhanden
Der Kabelnetzbetreiber war im Juni 2004 ins Telefongeschäft eingestiegen. Die Zahl der Telefonie-Kunden beträgt derzeit gut 260’000. Allein zwischen Ende 2005 und Ende 2006 hatte die Zahl um 36% auf 253’000 zugenommen. Angesichts der insgesamt ans Cablecom-Netz angeschlossenen 1,5 Mio Haushalte sieht Fischer aber noch grosses Potenzial.
Konditionen für bestehende Telefonie-Kunden
Flatrate in der Anschlussgebühr enthalten
Eine Flatrate für Festnetztelefonie war bereits im Angebot, allerdings nur als Zusatzabo für 10 CHF. Jetzt ist die Flatrate in der Anschlussgebühr enthalten. Einen solchen Pauschalpreis bietet auch Sunrise an. Für 24 CHF pro Monat kann man praktisch unbegrenzt im Festnetz telefonieren (600 Verbindungen pro Monat).
Miserables Image als Herausforderung
Das miserable Image von Cablecom wegen des schlechten Kundendienstes und der Streichung von Fernsehsendern aus dem analogen Angebot ist laut Fischer «eine Herausforderung und wir nehmen sie sehr ernst». Gerade beim digitalen Fernsehen habe es Cablecom noch nicht geschafft, den Kunden zu vermitteln, wie gut die neue Technologie funktioniere und wie einfach man zum digitalen Angebot komme. (awp/mc/ab)