Calida will das Geschäftsmodell weiter flexibilisieren und die Beschaffungsstrukturen vereinfachen. Für Aubade bedeutet dies, dass die technische Entwicklung und vorindustrielle Arbeitsprozesse am Standort Paris zusammengelegt und am Standort in St. Savin in Südwestfrankreich 104 Stellen abgebaut werden. Den Zuschnitt und die Musterherstellung will Calida auslagern. St. Savin wird damit zu einer reinen Logistikplattform.
Keine weiteren Massnahmen geplant
Darüber hinaus plant Calida keine weiteren Schritte. «Weitere Massnahmen sind derzeit nicht geplant», sagte CEO Felix Sulzberger auf Anfrage von AWP.
Sonderbelastung von 59 Mio. Franken
Die Umsatzentwicklung bei Aubade erfordert in der Konzernrechnung von Calida eine Wertberichtigung auf die immateriellen Vermögenswerte. Diese einmalige Sonderbelastung aus Wertberichtigung und Restrukturierungskosten wird das diesjährige Ergebnis von Calida mit rund 59 Mio CHF belasten. Buchmässig sei wohl mit einer Berichtigung von rund 50 Mio CHF zu rechnen, so Sulzberger. Allerdings werde der Wechselkurs EUR/CHF auch noch ein Rolle spielen.
Calida sollte profitabel bleiben
Operativ werde Calida aber voraussichtlich auch im laufenden Geschäftsjahr profitabel bleiben, fügte der Calida-Chef an. Im Geschäftsjahr 2008 hatte Calida einen Reingewinn von gut 10 Mio CHF sowie einen EBIT von knapp 16 Mio CHF erwirtschaftet. Die Liquidität werde durch die Sonderbelastung aber nur geringfügig beeinflusst, heisst es weiter in der Mitteilung. Calida weise weiterhin eine positive Netto-Liquidität auf und die Eigenkapitalquote liege auch nach der Sonderbelastung bei soliden 60%.
Marke Calida nicht betroffen
Die Marke Calida ist von der Restrukturierung nicht betroffen. Der Geschäftsverlauf halte sich trotz der gegenwärtigen Wirtschaftskrise im Rahmen der bereits früher abgegebenen Prognosen, so die Gruppe.
Keine Überraschung
Die wenig gehandelte Aktie verzeichnet am Dienstagmorgen kurz von 10.00 Uhr gegen den Trend ein Plus von 1,2% auf 245 CHF. Allerdings ist der Titel in den vergangenen Wochen – ebenfalls gegen den Trend – um gut 10% zurückgekommen. In Marktkreisen wird die Sonderbelastung in ihrer Höhe als eher überraschend bezeichnet, die Meldung an sich erstaune aufgrund der Schwäche des Luxusgütersektors aber nicht. Positiv sei der einmalige Charakter der Angelegenheit und dass die Basis für die Zukunft so verbessert werde. (awp/mc/pg/07)