Calida mit Umsatzrückgang und Verlust von 46,1 Mio. Franken im Halbjahr
Der Umsatz sank in der Berichtsperiode um 10,3% auf 95,3 Mio CHF, währungsbereinigt waren es -5,4%. Die Umsatzeinbusse sei im Wesentlichen auf die schwache Entwicklung des Euro gegenüber dem Schweizerfranken zurückzuführen, teilte die Wäscheherstellerin mit.
Trotz Umsatzeinbussen noch über dem Durchschnitt
Calida hält sich mit der Umsatzbusse noch über dem Durchschnitt, ist der Markt für Wäsche- und Lingerie-Waren derzeit doch deutlich rückläufig. Calida spricht von einer Schrumpfung von 15%, wobei diese Entwicklung je nach Region, Preissegment und Distributionskanal unterschiedlich verlaufe. «Die im Vergleich zum Gesamtmarkt vorteilhafte Entwicklung ist darauf zurückzuführen, dass das Wachstum der eigenen Retail Stores die rückläufige Entwicklung in den traditionellen Grosshandelsvertriebskanälen teilweise ausgleichen konnte», wird CEO Felix Sulzberger in der Mitteilung zitiert.
Einbruch bei Aubade
Während die Marke Calida sich im ersten Halbjahr noch einigermassen gut hielt, hat Aubade vor allem im Heimmarkt Frankreich stark unter der Konsumzurückhaltung gelitten. Seit dem Kauf der französischen Marke im Jahr 2005 bis Ende 2008 ist der Grosshandels-Umsatz bei Aubade um rund ein Viertel auf knapp 40 Mio EUR zurückgegangen. Aufgrund des Orderbuches für das zweite Halbjahr prognostiziert das Unternehmen bei Aubade für 2009 einen Rückgang um weitere 25%. Entsprechend rückläufig war auch die abgesetzte Menge. Nach 2,23 Mio Produkten 2005 dürften es dieses Jahr lediglich noch 1,32 Mio sein.
Restrukturierungskosten von 59 Mio. Franken in Frankreich
Calida war denn auch gezwungen, bei Aubade Restrukturierungsmassnahmen in Angriff zu nehmen. Mitte Juni hatte das Luzerner Unternehmen den Abbau von 104 Stellen sowie Restrukturierungskosten und Goodwill-Abschreibungen in Höhe von 59 Mio CHF für das Gesamtjahr 2009 angekündigt.
Fall in die roten Zahlen
Das operative Betriebsergebnis vor Einmalkosten erreichte in der Berichtsperiode einen Wert von 3,6 (VJ 5,0) Mio CHF. Nach Sonderkosten – verbucht wurden im ersten Halbjahr 52,7 Mio der angekündigten 59 Mio – ergab sich allerdings ein Betriebsverlust von 49,1 Mio CHF. Insgesamt blieb unter dem Strich ein Halbjahresverlust von 46,1 Mio CHF, nach einem Gewinn von 3,1 Mio CHF in der entsprechenden Vorjahresperiode. Der operative Cashflow erreichte im Halbjahr 16,4 Mio CHF, war den Angaben zufolge zu einer Erhöhung der Nettoliquidität auf 15,7 Mio CHF führte. Die Eigenkapitalquote bleibt bei 63%.
Calida bleibt einigermassen optimistisch
Für den weiteren Jahresverlauf gibt sich das Unternehmen in Anbetracht der Schwierigkeiten in Frankreich einigermassen optimistisch. Trotz der rückläufigen Umsätze, des sehr schwachen Marktumfeldes und der damit verbundenen grossen Herausforderungen gehe Calida davon aus, dass das Gesamtjahr 2009 mit einem positiven operativen Ergebnis vor Einmalkosten abgeschlossen werden kann, heisst es. Die Ertragslage der Marke Calida sowie die Auswirkungen der Gesundungsmassnahmen bei Aubade ergäben «gute Perspektiven für die weitere Entwicklung der Gruppe». (awp/mc/pg/06)