Calida steigert Gewinn um 48 Prozent
«2005 war für Calida ein Jahr der entscheidenden Weichenstellungen», sagte Firmenchef Felix Sulzberger an der Bilanzmedienkonferenz in Zürich. Nach dem Turnaround in den Vorjahren habe Calida Aubade für 95,1 Mio CHF übernommen, was für die Schweizer Firma ein Kraftakt sei. Denn Aubade sei nur 40% kleiner als Calida.
Integration verläuft erfolgreich
Die Integration sei noch nicht abgeschlossen, verlaufe aber erfolgreich. Die Resultate lägen im Rahmen der Erwartungen. Negative Überraschungen habe es nicht gegeben, sagte Sulzberger. Als Folge des Zukaufs schoss der Umsatz von Calida um 28% auf 176,7 Mio CHF nach oben. Aber auch ohne Aubade hätte Calida die Verkäufe um 1,6% gesteigert. Dies sei das erste Wachstum nach vier Jahren schrumpfender Umsätze, sagte Sulzberger.
In schrumpfendem Markt Anteile gewonnen
Im Design und der Kollektionsgestaltung habe Calida weitere Fortschritte gemacht und in einem schrumpfenden Markt Marktanteile gewonnen. Die abnehmenden Verkäufe im traditionellen Fachhandel konnte Calida durch die Eröffnung eigener Läden in den Einkaufszentren wettmachen. Aubade selber habe die Verkäufe im Jahr 2005 um 7,7% auf 81 Mio CHF ausgeweitet. Wenn Calida das am 21. Juli 2005 konsolidierte französische Unternehmen schon im ganzen Geschäftsjahr in den Büchern gehabt hätte, wäre der Gruppenumsatz auf 221,2 Mio CHF geklettert.
Reingewinn deutlich gesteigert
Der Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um 41,4% auf 8,5 Mio CHF. Trotz der Kosten für die Verlagerung der restlichen Schweizer Produktion nach Ungarn und die Integration von Aubade nahm der Reingewinn gar um 48% auf 7,8 Mio CHF zu.
2006 – Jahr der Konsolidierung
«Nach der grossen Akquisition im letzten Jahr ist 2006 ein Jahr der Konsolidierung», sagte Sulzberger. Jetzt solle die Integration von Aubade abgeschlossen werden. Die komplizierte internationale Vertriebsstruktur der französischen Firma werde durch die Zusammenlegung von Tochtergesellschaften vereinfacht. So wurde die verlustbringende US-Tochter aufgelöst. Und der Vertrieb in der Schweiz werde künftig von Deutschland aus geführt, sagte Sulzberger. Zudem werde auch Aubade in den nächsten Monaten über 30 eigene Boutiquen eröffnen.
Operative Rendite von Aubade ungenügend
Die operative Rendite von Aubade sei völlig ungenügend. 2005 hatten die Franzosen einen EBIT von 4 Mio CHF erzielt. Die Massnahmen zur Verbesserung der Profitabilität würden sich erst nach einer gewissen Zeit auszahlen, sagte Sulzberger: «Dies war bei Calida nicht anders.» Es brauche drei Jahre Arbeit bis das Ziel einer Betriebsgewinnmarge von 12% erreicht werde. 2005 lag sie bei 6,8%. «Wir erwarten für 2006 einen flachen bis leicht steigenden Umsatz», sagte Sulzberger. Während Calida leicht zulegen werde, dürfte der Umsatz bei Aubade wegen der Restrukturierungen leicht sinken. (awp/mc/pg)