«Carlyle baut ein Team für Investitionen in Finanzdienstleister auf», sagte Europachef Jean-Pierre Millet der «Financial Times Deutschland». In den vergangenen Jahren haben die Amerikaner, die zu Beginn vor allem in Unternehmen aus der Verteidigungsindustrie investiert hatten, ihre Palette auf nahezu alle Industrie- und Dienstleistungsbranchen ausgeweitet. Versicherer und Banken waren bisher nicht dabei.
Neuer europäischer Buyout-Fonds
Am Donnerstag verkündete das Unternehmen die Auflage eines neuen europäischen Buyout-Fonds. Die ersten beiden Europa-Fonds waren zu 20 Prozent in Deutschland investiert. «Es gibt keinen Grund, weniger zu machen», sagte Millet zu den Zielen für den neuen Fonds. Der neue Fokus auf Finanzdienstleister gelte auch für Europa – obwohl das Team zunächst nur in Amerika aufgebaut wird. «Es ist möglich, dass wir in naher Zukunft auch in Europa Finanzdienstleister kaufen», betonte Millet. Dies könne Carlyle zunächst auch mit dem US-Team stemmen.
Kreditkrise als gute Voraussetzung
Den Einbruch der Kreditmärkte sieht Millet als gute Voraussetzung, um den neuen Fonds gut investieren zu können. «Die Kreditkrise ist positiv für uns, weil wir nun bessere Bewertungen bekommen. Deals im Volumen von ein bis zwei Milliarden Euro sind immer noch möglich», sagte der Europa-Chef. «Und dadurch, dass es weniger Kredit gibt, sinken die Preise.» (awp/mc/pg)