20% wurden an Tischspielen erwirtschaftet. Insgesamt verzeichneten die 19 Casinos mit ihren 2400 Beschäftigten 5,4 Mio Eintritte, wie der Casino-Verband am Montag mitteilte. Am meisten «gezockt» wurde 2009 im Casino Montreux (Spielertrag: 116,2 Mio. Franken). Dort lag der Rückgang mit 4,9% unter dem Landesdurchschnitt. Den grössten Einbruch des Bruttospielertrags – minus 14,8% – verzeichnete das Casino in Mendrisio TI, das noch 92,6 Mio. Franken einnahm.
Erträge für die AHV
Ein Minus von über 10% verbuchten zudem die Casinos in den Tourismus-Destinationen St. Gallen, St. Moritz, Davos und Interlaken. Entgegen dem nationalen Trend zulegen konnten hingegen die Casinos in Courrendlin JU (+ 2,6%), Freiburg (+ 2,2%) und Baden AG (+ 1,1%). Die Erträge aus der Spielbankenabgabe kommen in erster Linie der AHV zugute. Seit ihrer Eröffnung in den Jahren 2002/03 flossen aus den Schweizer Casinos insgesamt 2,7 Mrd. Franken in die AHV. Insgesamt 500 Mio gingen an die Kantone und 200 Mio via Gewinnsteuern an die öffentliche Hand.
Internet ein Dorn im Auge
Um «weiterhin erfolgreich» operieren zu können, fordern die Schweizer Casinos gleich lange Spiesse im Konkurrenzkampf mit Glücksspielen im Internet. Für elektronische Spiele müssten die gleichen Regeln gelten wie für die Casinos, hiess es insbesondere im Hinblick auf die Tactilo-Automaten der Loterie Romande. Zudem verlangen die Schweizer Casinos vom Bundesrat Klarheit über dessen Spielbankenstrategie für die Zeit nach Ablauf der Konzessionen 2022, wie Daniel Frei, Präsident des Schweizer Casino Verbandes, vor den Medien erklärte.
3000 neue Casino-Sperren
2009 sprachen die Spielbankenbetreiber rund neue 3000 Casino-Sperren aus, gut 300 weniger als im Vorjahr. Nach Angaben des Casino Verbands vom Mai 2008 waren insgesamt etwa 20’000 Personen von Roulettetischen und ähnlichem verbannt. Dazu gehören auch die Angestellten der Casinos, die an ihrem Arbeitsort nicht spielen dürfen. Aktuellere Angaben lagen gemäss dem Verband am Montag nicht vor. Ein Casino-Verbot kann ein Spielsüchtiger oder Problemspieler auch aus eigenem Antrieb gegen sich selbst verhängen lassen. Das Gesetz verpflichtet die Schweizer Casinos, Massnahmen gegen Spielsüchtige zu ergreifen. (awp/mc/ps/23)