Die vom Interessenverband der Schweizer Tonträgerproduzenten (IFPI) gemeldeten CD-Verkäufe seiner Mitglieder – diese repräsentieren rund 90% des Schweizer Musikmarkts – gingen im ersten Halbjahr um 17,2% auf 5,3 Mio Stück zurück. «Wir sind überrascht und schockiert über den neuerlichen Einbruch», sagte IFPI-Geschäftsführer Peter Vosseler auf Anfrage und bestätigte einen Bericht von Schweizer Radio DRS. Man sei davon ausgegangen, dass die Talsohle im letzten Jahr erreicht worden sei.
Viele Alternativ-Möglichkeiten
Als Hauptgrund sieht Vosseler die illegalen Bezüge von Musik aus dem Internet. Unterhaltungsmöglichkeiten wie Mobilkommunikation, DVD oder Computerspiele seien zudem eine starke Konkurrenz für die reine Musik-CD.
Downloads: Letztjähriger Umsatz bereits übertroffen
Ein Teil der Umsätze verlagert sich auch ins legale Musik-Download-Geschäft. Kompensiert würde der Einbruch der CD-Verkäufe dadurch aber bei weitem nicht. «In ein bis zwei Jahren könnte sich jedoch eine gewaltige Verbesserung zeigen», sagte Vosseler der Nachrichtenagentur SDA. Schon jetzt boomen die legalen Downloads, welche inzwischen einen Marktanteil von rund 4% aufweisen: Im ersten Halbjahr 2006 erreichte der Umsatz mit den legalen Downloads von Musikstücken inklusive Klingeltönen einen Wert von 4 Mio CHF. Das ist bereits deutlich mehr als die rund 3 Mio CHF für das ganze letzte Jahr, in dem die Downloads erstmals erhoben wurden. (awp/mc/pg)