Centre PasqueArt: Simply beautiful

Ganz der Tradition des ostasiatischen Kulturerbes und des ganzheitlichen Denkens verpflichtet, sind ihre Werke unterschiedlicher Techniken Zeugen einer intensiven Suche nach den verborgenen Schönheiten der vergänglichen und doch ewigen Natur. Ihr Interesse konzentriert sich auf die innere Kraft der Natur und deren untrennbare Verbundenheit mit dem Menschen. Die Ruhe und Kraft ausstrahlenden Werke erinnern den Besucher der ständig beschleunigten westlichen Konsumgesellschaft daran, die Natur zu fühlen und zu respektieren, sie nicht zu dominieren oder auszunutzen. Die Ausstellung wird erstmals in Biel präsentiert und wandert anschliessend nach Frankreich und in die USA.




FLW1A-012HC, 125 x 250 cm aus den Tahiti Series von BAE Bien-U, *1950 in Yosu, South Corea


Sich treu zu sein in der Zeit der Globalisierung
Obwohl sich insbesondere im letzten Jahrhundert zahlreiche koreanische Künstler stark an westlichen Stilen und Bewegungen orientiert haben, gibt es immer mehr Kunstschaffende, die weiterhin die traditionellen koreanischen Kunstkonzepte, die Ästhetik und die Materialien schätzen, oder diese gar neu entdeckt haben. Die Künstler bleiben sich unter dem Einfluss der wachsenden Globalisierung treu; sie verwenden teils zwar Medien, die im Westen verbreitet sind, inspirieren sich aber dennoch von ihrem ostasiatischen Kulturerbe. Die gleichzeitige Auseinandersetzung mit verschiedensten Ideen und Materialien ostasiatischer und westlicher Kunst treibt die Künstler umso mehr zu eigenen unabhängigen künstlerischen Aussagen an, indem sie im Streben nach Schönheit und Wahrheit forschen und experimentieren.


Es sind weder die Reproduktion noch die Imitation
Die Auswahl der zwölf zeitgenössischen südkoreanischen Künstler/innen der Ausstellung SIMPLY BEAUTIFUL beruht darauf, die Dynamik und Vielfalt ihrer Arbeiten in Bezug auf den Untertitel «Atem der Natur in der zeitgenössischen koreanischen Kunst» darzustellen. Die Beteiligten sind sich darin einig, dass Kunst nicht eine Reproduktion oder Imitation statischer Formen ist und dass sie als Künstler/innen ihren Bestrebungen pausenlos neues Leben und Kreativität einhauchen müssen. Dadurch sind sie unablässig danach bestrebt, auf verschiedenste Weise Ausdruck zu finden und gleichzeitig die Vergangenheit zu reflektieren, die Gegenwart zu widerspiegeln und die Zukunft ins Auge zu fassen. Die Künstler haben starke emotionale und spirituelle Bindungen zu ihrer Landschaft und Kultur und nehmen Bezug auf die koreanische Ästhetik, um ihre zeitgenös-sischen Aussagen zu unterstützen und zu vervollkommnen.


Die subtilere Wahrnehmung der Natur
Seit Jahrtausenden dient die Natur Kunstschaffenden auf der ganzen Welt als Inspirationsquelle. Die Annäherung an die Natur ist jedoch in Asien und im Westen sehr unterschiedlich: Im Westen werden die Natur und die Menschheit getrennt und objektiv betrachtet, da der Mensch als fähig erachtet wird, über die Natur zu herrschen. In Asien ist eine subtilere Wahrnehmung der Natur verbreitet, in welcher die Menschheit untrennbar mit der Natur verbunden ist und mit ihr in einer harmonischen Beziehung steht. Die ausstellenden Künstler stehen im Einklang mit diesen ostasiatischen Vorstellungen von der Menschheit und der Natur. Von dieser Sichtweise ausgehend, streben sie danach, die tiefsten und heiligsten Manifestationen der Natur in ihren Werken zu entschlüsseln. Die Erkundung der Natur findet spirituellen Widerhall und beschwört Bilder, Emotionen und Erinnerungen herauf, die für Korea einzigartig sind.


Jeder Künstler «atmet» auf seine Weise die Natur, um für seine Ideen eine bedeutungsvolle Ausdrucksform zu finden.


Jeder Künstler hofft, dass der Betrachter durch diesen Prozess eine Sichtweise gewinnt, die über die unmittelbare Schönheit der Dinge und der Natur hinausgeht, und dass er die unberührbareren, aber der Schönheit Halt gebenden Qualitäten entdeckt; denn aus diesen geht alles Leben hervor, existiert darin und geht dorthin zurück. Wie die Ausstellung zeigt, gelingt es vielen zeitgenössischen koreanischen Künstlern in verschiedenster Weise, diesen Wurzeln in Harmonie mit der Natur Respekt und Ehre zu erweisen, indem sie universelle und landeseigene Kunstformen und Materialien im Gleichgewicht zu halten versuchen. Wenn sich die Werke in der Ausdrucksweise auch unterscheiden mögen, so haben die Künstler letztlich doch das gemeinsame Anliegen, gewisse Traditionen und Werte, die sie für die koreanische Kultur als wesentlich erachten, zu erhalten.


Das Zentrum ist oft eine anstrengende und repetitive Arbeit
Diese Einheit wird besonders an der Betonung des kreativen Prozesses sichtbar, der für die Künstler oft wichtiger ist als das Resultat selbst. Dies bedeutet oft anstrengende und repetitive Arbeit, sowie spirituelle Herausforderung und Meditation. Kalligraphie und Malerei konnten in Ostasien nur mit unglaublicher Disziplin erlernt werden. Chinesische Schriftzeichen, Landschaften, Blumen und Bambusstämme mussten mit dem Pinsel bis zur Perfektion geübt werden. Während sich die Motive und Materialien im Laufe der Zeit radikal verändert haben, sind die Spuren dieser Hingabe in den kreativen Prozessen und den Ergebnissen der Künstler immer noch zu finden. Die Wiederholung eines winzigen Details, das wiederholte Atmen und gleichzeitige Zeichnen, Spuren legen und Malen, Zermahlen und Schichten, Einweichen und Ausschneiden ? all dies sind Manifestationen dieser Hingabe. Die Künstler interagieren sowohl aggressiv wie auch passiv mit den Materialien, sie versuchen jedoch nie, den Prozess zu kontrollieren oder ein bestimmtes Resultat zu erzwingen. Durch das «Atmen der Natur» findet die spirituelle Reise ihren Widerhall. (cpa/mc/th)


Die Künstler/innen der Ausstellung Bae, Bien-U / Cheong, Kwang-Ho / Choi, Insu / Kim, Hong-Ju / Kim, Jong-Ku / Kim, Taek-Sang / Lee, Jae-Hyo / Lee, Jae-Sam / Moon, Beom / Toh, Yun-Hee / Won, In-Jong / Yi, Gee-Chil.

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