Mit verschiedenen Elementen der Kommunikation werden immer wieder neue ?Brands? (Marken) geschaffen und mit der Methode der Wiederholung im Gedächtnis der Gesellschaft gefestigt. Täglich werden wir von Zeichen, Labels, Logos und Werbesprüchen überflutet und unfreiwillig über die Marken geschult. Wir leben in einer Welt der Marken, die ein zentrales Element des Wirtschaftswettbewerbes und ein gesellschaftliches Phänomen zugleich sind. Wer erkennt nicht das Logo von NIKE, das M von Migros oder Werbesprüche wie ?Connecting People? (Nokia) und ?Haribo macht Kinder froh?? Oder wer denkt bei der Farbe Orange nicht an den Telekommunikationskonzern? Der Wert der Marken ist gar ausschlaggebend für den Marktwert der Firmen, die dahinter stehen. Zentrales Kriterium für die Brands ist ihre Widererkennbarkeit und Einzigartigkeit.
Kunstschaffende haben ihre eigene unverwechselbare Marke zu schaffen Auch ihre Kunstwerke leben vom Markt und der Wechselbeziehung zum Publikum, wobei sie im Spannungs-verhältnis zwischen Authentizität und Aura, Kritik und Kalkül bestehen müssen. In der Ausstellung wird anhand von 28 zeitgenössischen Positionen der Frage nachgegangen, inwiefern Elemente des ?Branding? bewusster oder unbewusster Bestandteil künstlerischen Schaffens sind. Zum einen unterwandern KünstlerInnen die Mode- und Businesswelt, eignen sich bestehende Methoden oder Labels zu verschiedenen Zwecken an oder kreieren gar eigene Produkte und Marken. Zum anderen zeichnen sich Werke von Kunstschaffenden allein durch ihre unverwechselbare, einmalige Bildsprache oder Handschrift aus: Ist was heute unter ?Branding? verstanden wird, gar seit jeher selbstverständlicher oder intuitiver Bestandteil eines ?guten? Kunstwerkes? | Die KünstlerInnen der Ausstellung ? Sam Abell (USA) ? Francis Baudevin (CH) ? Thomas Baumgärtel (DE) ? Otto Berchem (USA/NL) ? Daniele Buetti (CH) ? Barbara Bunker (CH) ? f & d cartier (CH) ? COM&COM (CH) ? herman de vries (NL/DE) ? Philippe Decrauzat (CH) ? Stéphane Ducret (CH) ? etoy (CH) ? Sylvie Fleury (CH) ? Nic Hess (CH) ? Jenny Holzer (USA) ? Ingold Airlines (CH/DE) ? San Keller (CH) ? Alexander Kosolapov (RUS/USA) ? Bernhard Luginbühl (CH) ? Urs Lüthi (CH/DE) ? Barbarella Maier (CH) ? Burton Morris (USA) ? Olivier Mosset (CH/USA) ? PROTOPLAST (CH) ? Albrecht Schnider (CH/DE) ? Ben Vautier (CH/FR) ? Lawrence Weiner (USA) ? Rémy Zaugg (CH). |
Die Schritte zum Branding
In der Ausstellung im CentrePasquArt werden mit den ausgewählten Exponaten folgende Themen bezüglich ?Branding? in der zeitgenössischen Kunst aufgedeckt:
1. Der Ursprung des Brandmarkens (Einleitung);
2. die Bildsprache als Markenzeichen (Stil, Handschrift, Schrift, Form, Material); 3. direkte Markenzitate und Markenkritik, die sich auf bestehende Labels beziehen;
4. Anlehnung an die Ästhetik der Markenwelt sowie;
5. künstlerische Eigenmarken und;
6. Firmenstrategien als Konzept künstlerischen Schaffens.
7. ?Branding im Bereich des Design? zeigt die Schule für Gestaltung Bern Biel im Videoforum zwei aktuelle Semesterarbeiten des Vorbereitungskurses für die höhere Fachprüfung zum Eidg. Dipl. Graphic-Designer.
Und als Beispiel zum 8. Themenbereich der ?Corporate Collection? ? oder Kunstsammlungen als Brandinginstrument für Firmen ? dient die parallel zur Ausstellung im CentrePasquArt in Biel präsentierte Sammlungsausstellung der Mobiliar am Hauptsitz der Versicherungsgesellschaft in Bern unter demselben Titel. (ca/mc/th)
CentrePasquArt Kunsthaus Centre d?art Seevorstadt 71-75 Faubourg du Lac
CH 2502 Biel Bienne www.pasquart.ch