CH-Ausblick: Avancen dank starken Vorgaben – UBS leichter
Unterstützung erhalten die hiesigen Märkte von den Vorgaben der Wall Street, wo der Dow Jones am Vortag, getrieben von den überraschen positiv ausgefallenen Einzelhandelsumsätzen im Januar, um 1,6% und der Nasdaq über 2% zugelegt hat. Der Dow Jones Industrial hat im Vergleich zum Europa-Schluss seine Kursgewinne noch um 86 Punkte ausgebaut. In Asien setzte sich die Aufholjagd fort, der japanische Nikkei erzielte Aufschläge von über 4%. Zahlreiche Unternehmensabschlüsse dürften zudem zu Bewegungen in einzelnen Titeln führen, vor allem der Abschluss der Grossbank UBS zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Mit Spannung wird am Nachmittag dann die Rede von US-Notenbank-Präsident Ben Bernanke vor dem Bankenausschuss des Senats erwartet.
Der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI gewinnt bis 8.35 Uhr um 0,82% oder 61,60 Punkte auf 7’598,05 Punkte. Das Geschäftsjahr der UBS ist am Berichtstag Hauptthema an den (Schweizer) Märkten. Die Grossbank hatte am Morgen mit keinen neuen negativen Überraschungen aufgewartet, allerdings blieben die verwalteten Vermögen hinter den Erwartungen zurück. Für 2008 rechnet UBS mit einem weiteren schwierigen Jahr. Die Aktien fallen im vorbörslichen Handel als einziger SMI-Wert ins Minus (-0,3%), die Titel der Credit Suisse sind dagegen mit plus 1,7% gesucht.
Im Versicherungssektor haben ZFS über Erwartung ausgefallene Jahreszahlen vorgelegt. Positiv wurde vermerkt, dass der Konzern keine nennenswerten Anlagen in US-Subprime-Papieren besitzt. Die ZFS-Valoren setzen sich mit +3,1% an die SMI-Spitze, auch die anderen Versicherer lassen sich mitziehen und notieren fester. Gefragt sind zur Berichtzeit auch die Aktien von Clariant (+2,5%). Das Chemieunternehmen hat mit seinen Geschäftszahlen die – sehr tief angesetzten – Erwartungen leicht übertroffen hat. Die schlimmsten Befürchtungen seien nicht eingetreten, sagte ein Marktteilnehmer. Allerdings musste der Konzern erneut einen Margenrückgang hinnehmen und rechnet mit weiter steigenden Rohmaterialkosten.
Der Technikkonzern ABB hatte am Morgen noch den Konzernausblick 2008 nachgeschoben, nachdem am Vortag zusammen mit dem Abgang von CEO Fred Kindle bereits die Jahreszahlen 2007 veröffentlicht worden waren. Das Unternehmen zeigt sich weiterhin zuversichtlich; die Aktien notieren vorbörslich 2,5% im Plus (gestern -5%).
Das Nahrungsmittelschwergewicht Nestle (Aktie +0,6%) bewegt sich nach einem schwachen Vortag in der Gewinnzone. Die Konzernbeteiligung L’Oreal hat im vergangenen Jahr ihren Gewinn gesteigert und schaut optimistisch auf das laufende Jahr. Auch die Pharmaschwergewichte Novartis und Roche avancieren um je 0,6%, bleiben allerdings unter Marktniveau. Am breiten Markt der SWX werden heute erstmals die Aktien der Beteiligungsgesellschaft HBM Bioventures des ehemaligen Roche Finanzchefs Henri B. Meier gehandelt. (awp/mc/ps)