Im Fokus der Investoren dürften heute vor allem die Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie der Bank of England stehen. Marktteilnehmer gehen allgemein davon aus, dass die EZB ihre Geldpolitik um 50 Basispunkte lockern wird. Daher würden vor allem den Kommentaren von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet wieder grosse Bedeutung zukommen, so ein Marktteilnehmer.
Unternehmensseitig haben vorbörslich aus dem SMI/SLI Petroplus die Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt und auch aus der zweiten Reihe gab es mit Barry Callebaut, CFT, Lem und Ypsomed neues Zahlenmaterial. Bis um 08.20 Uhr sinkt der von Clariden Leu berechnete SMI um 2,58% auf 6’017,72 Punkte.
Unter Druck geraten im vorbörslichen Handel vor allem die Finanzwerte, allen voran die UBS (-4,4%). Aber auch Credit Suisse (-3,8%) werden vor Börsenbeginn zum Kauf angeboten. Damit seien die üblichen Verdächtigen wieder im Fokus der Markteilnehmer, hiess es im Handel. Julis Bär notieren mit 2,8% im Minus. Auch die Versicherungstitel gehen mit überdurchschnittlichen Abgaben um. Swiss Life verlieren 3,8%, Swiss Re und Bâloise jeweils 2,8%. ZFS (-2,4%) notieren im Marktschnitt.
Unter Druck stehen auch Holcim (-3,3%). Am Vortag war bekannt geworden, dass die europäische Kommission Durchsuchungen bei Unternehmen aus der Zementbranche durchgeführt hatte. Darunter auch in Räumlichkeiten von Holcim. Die Kommission geht von möglichen Verstössen gegen das Kartellverbot und/oder Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung aus.
Besser als der Durchschnitt notieren derweil die traditionell defensiven Werte wie Nestlé (-2,4%), Novartis (-2,1%), Roche (-2,0%) oder auch Actelion (-1,8%). Die Pharmawerte hatten am Vortag als Reaktion des Erfolgs der Demokraten bei den US-Wahlen deutlich an Terrain eingebüsst. Ein Grossteil der Aktien verliert zwischen 2 und 3%, darunter Swatch, Richemont, Adecco oder Swisscom. (awp/mc/ps/10)