CH-Ausblick: Etwas schwächer erwartet – Adecco und ZFS im Fokus
Das Fed-Statement unterscheidet sich nach Angaben von Beobachtern nur in Details von den vorherigen Aussagen der US-Notenbank und habe keine grossen Impulse setzen können. Möglicherweise machten sich einige Investoren angesichts der ultralockeren Geldpolitik der Notenbank jedoch Sorgen über zukünftige Inflation. Am Berichtstag richteten sich nun die Blicke auf die EZB sowie die Bank of England. Auch hier stehen die begleitenden Kommentare und nicht die Zinsentscheidung im Blick.
Bis um 08.20 Uhr sinkt der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI um 0,92% auf 6’209,25 Punkte.
Im Fokus der Anleger stehen zweifellos die Ergebnisvorlagen von Adecco (+3,1%) und ZFS (-2,7%), die sowohl an der Spitze als auch das Ende des Kurstableaus zu finden sind.
Adecco verbuchte im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2009 ein Umsatzminus von 27%. Der Umsatzrückgang hat sich damit jedoch gegenüber den Vorquartalen nicht weiter verschärft bzw. sogar leicht abgeschwächt.
ZFS gelang beim Betriebsgewinn zwar mehr oder weniger eine Punktlandung auf den Konsensschätzungen. Der Reingewinn blieb hingegen klar hinter den Markterwartungen zurück. Das Combined Ratio fiel leicht höher und die Eigenkapitalentwicklung besser als erwartet aus. Die Firmenverantwortlichen sehen das Unternehmen auf gutem Wege, die diesjährigen Kosteneinsparungsziele zu erreichen. Swiss Re und Swiss Life geben um jeweils 0,8% nach.
Swisscom (-0,8%) steht vor einer Zahlung in Millionenhöhe. Die Wettbewerbskommission hat im sogenannten ADSL-Verfahren festgestellt, dass der Telekomkonzern bei den ADSL-Breitband-Diensten ihre Wettbewerber behindert hat. Die Behörde sanktioniert diesen Verstoss mit einem Betrag von 220 Mio CHF.
Die Pharmawerte Roche und Novartis geben um jeweils 0,8% nach. Novartis erhält für den Grippe-Impfstoff Celtura eine Zulassung in Deutschland.
Lonza (-0,8%) können nicht von einem Fertigungsauftrag von der amerikanischen ProChon Biotech Ltd profitieren. Deutlicher nach unten geht es bei Synthes, die sich um 3,4% verbilligen. Synthes hat im vergangenen September auf freiwilliger Basis ein Produkt zurückgerufen. Laut FDA kann das Produkt bei Patienten ernsthafte gesundheitliche Probleme hervorrufen, wie es nun heisst.
Im Interesse der Anleger stehen zudem Petroplus, für die kein vorbörslicher Kurs gestellt wird. Das Unternehmen hat im dritten Quartal in einem anspruchsvollen Markt einen deutlich tieferen Umsatz erzielt.
In der zweiten Reihe haben vorbörslich Panalpina, LEM und LifeWatch Zahlen vorgelegt und Schlatter mit einer Gewinnwarnung überrascht. (awp/mc/ps/07)